Verkehrsträger mit Vorzügen

Über die Zukunft des Verkehrsträgers Wasserstraße diskutiert haben kürzlich 170 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Benelux-Ländern beim 2. Bayerischen Wasserstraßen- und Schifffahrtstag in Bamberg.

Im Mittelpunkt der Fachforen standen die Themen Innovation und Digitalisierung, die Bedeutung der Wasserstraße für Schifffahrt und Wirtschaft, Personenschifffahrt und Tourismus, Optimierung von Infrastruktur und Verkehr sowie das Forum der Netzwerkinitiative „geMAINsam“.

Verkehr, Mobilität und Klimawandel stehen aktuell im Fokus der öffentlichen Diskussion. Im Hinblick auf das prognostizierte Verkehrswachstum bis 2030 stellte sich die Frage, wie der Güterverkehr in Zukunft bewältigt werden kann. „Der DWSV begrüßt und unterstützt den im Mai in Berlin beschlossenen ‚Masterplan Binnenschifffahrt‘ der Bundesregierung. Wir wollen die Binnenschifffahrt stärken und so viele Güter wie möglich auf der Wasserstraße transportieren“, sagte Dr. Michael Fraas, Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg und Vorsitzender des Deutschen Wasserstraßen- und Schifffahrtsvereins Rhein-Main-Donau (DWSV). Die Wasserstraße sei deutschland- und europaweit der leistungsfähigste und öko-effizienteste Verkehrsträger mit dem geringsten Ressourcenverbrauch und Emissionsausstoß. Zudem habe sie noch erhebliche Kapazitätsreserven.

In Vertretung des Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder (CSU), dem Schirmherren des 2. Bayerischen Wasserstraßen- und Schifffahrtstages, nahm die bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, an der Veranstaltung teil. Sie wies auf die Bedeutung des Hafenstandorts Bamberg für den Arbeitsmarkt und den Wirtschaftsstandort Bayern hin. „Bayerns Flüsse haben eine lange Tradition als Transportwege und haben sich zu einem enormen Wirtschaftsfaktor entwickelt“, sagte Huml.

In seinem Vortrag „Bayern Mobilität 2030“ erörterte Thomas Schmid, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Bauindustrieverbands, wie der Güterverkehr der Zukunft sinnvoll bewältigt werden kann. „Große und sperrige Güter wie bestimmte Betonfertigteile und Transformatoren können nur auf dem Wasserweg optimal transportiert werden“, sagte Schmid und betonte mit Blick auf die gewünschte Entlastung der Verkehrsträger Straße und Schiene: „Wichtig ist, dass die Wasserstraßen entsprechend ausgebaut und laufend gewartet werden, so dass sie die an sie gesetzten Erwartungen auch zuverlässig erfüllen können.“

Sowohl für die Sanierung maroder Bundeswasserstraßen wie auch für den Ausbau des Bundeswasserstraßen-Systems müssten nachhaltig mehr Mittel bereitgestellt werden. Dies würden unter anderem immer häufigere Defekte an Schleusen belegen. „Die Donau könnte weit mehr Transportkapazitäten aufnehmen, wenn sie zwischen Straubing und Vilshofen entsprechend ausgebaut wäre“, sagte Schmid. Im internationalen Kontext wäre ein nachhaltiger Ausbau der deutschen Wasserstraßen die adäquate Antwort auf Chinas Neue Seidenstraße.

Die Konkurrenzfähigkeit der Binnenschifffahrt bemisst sich über Sicherheit, Kosten und Umweltfreundlichkeit. Das sagte Dipl.-Ing Jens Ley vom DST – Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme in seinem Vortrag über autonome Binnenschiffe. „Das Binnenschiff ist modern und kann von den technischen Möglichkeiten der Digitalisierung genauso profitieren wie andere Verkehrsträger“, so Ley. bek

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