Oldendorff reaktiviert Order für 36.000-tdw-Neubauten

Die „Frederike Oldendorff“ hatte Samjin 2016 abgeliefert, Foto: Hasenpusch
Die Reederei Oldendorff hat eine zwischenzeitlich zurückgenommene Schiffsorder reaktiviert.
Bei der Werft Samjin Shipbuilding am chinesischen Standort Weihai hatte das Lübecker Unternehmen im Juni 2012 vier 36.000-tdw-Handysizer bestellt. Doch es gab Probleme. Finanznöte der koreanischen Anteilseigner der Werft hatten dazu geführt, dass Samjin Shipbuilding saniert werden musste. Beim Bau der Schiffe kam es zu Verzögerungen. Infolge dessen nahm Oldendorff die Order in den Jahren 2014 und 2015 zurück. Der Rohbau war damals etwa zur Hälfte fertig.
An der Qualität der Werft zweifeln die Lübecker nach eigenem Bekunden jedoch nicht. Deshalb wurden jetzt zumindest zwei der ursprünglich vier geplanten Einheiten neu kontrahiert. Die Werft verteilte dafür die Baunummern 1058 und 1059. Zur Ausstattung der Bulker zählen vier 35-Tonnen-Krane von Mitsubishi, die Hauptmaschine von Wärtsilä und Hilfsmotoren von MAN-B&W. Die Ablieferungen der beiden Einheiten sind für Herbst 2018 und Januar 2019 vereinbart. Es bestehen Zeitcharter-Verträge für vier bis fünf Jahre, teilte Oldendorff mit. Im vergangenen Jahr hatte die Reederei von der Samjin-Werft bereits den 58.000-tdw-Carrier „Frederike Oldendorff“ (thb.info 22. Juni und 8. Dezember 2016) im Resale übernommen.
Mit chinesischen Werften verbindet Oldendorff seit vielen Jahren gemeinsame Projekte. Der Startschuss fiel vor 31 Jahren mit dem Bau von zwei 28.000-tdw-Carriern bei Dalian Shipyard. Für jeweils 4,5 Millionen Dollar übernahm Oldendorff die Schiffe vom ursprünglichen Besteller Wheelock Marden aus Hongkong im Resale.
Seit 2012 hat Oldendorff insgesamt rund 2,25 Milliarden Dollar in 89 Einheiten investiert. Auf die vier Segmente „Capesizer“, „Panamaxe“, „Ultramaxe und Supramaxe“ und „Handysizer entfallen jeweils 22 Schiffe. Hinzu kommt eine Plattform für den Kohleumschlag in Südvietnam. Dafür war Oldendorff ein Bündnis mit den Unternehmen Haivan und Welhunt eingegangen (thb.info 30. Juni 2017). Die Bündnispartner wollen eine Floating Transfer Platform (FTP) in Südvietnam positionieren, die Bulker bis zur Newcastlemax-Größe mit 210.000 tdw laden und entladen kann.
Mit NSB orientiert sich eine weitere deutsche Reederei immer stärker Richtung Fernost. Das Unternehmen aus Buxtehude ist mit Temasline aus Indonesien eine strategische Partnerschaft eingegangen (thb.info 4. September 2017). Beide Reedereien haben mit PT Asia Marine Temas ein Joint Venture mit Sitz in Indonesiens Hauptstadt Jakarta gegründet, um im Schiffsmanagement und Crewing zusammenzuarbeiten. Für NSB geht es vor allem darum, das Geschäft in Südostasien auszubauen.
Die NSB-Gruppe managt nunmehr 96 Einheiten. Das Unternehmen kündigte jetzt an, die Firmenstruktur bis 2020 weiter zu verändern und sich internationaler auszurichten. Die 2014 gegründete Tochtergesellschaft Asia Marine Shanghai nahm im vergangenen Jahr acht Schiffe ins Management, weitere acht Einheiten sollen in den kommenden Monaten folgen. NSB betreibt zudem Standorte im koreanischen Busan, in Manila auf den Philippinen und in Colombo auf Sri Lanka.
Die im Jahr 2015 begonnene Ausflaggung aller bisher unter deutschen Farben aktiven NSB-Schiffe hat die Reederei im zweiten Quartal 2017 abgeschlossen. fab