Mittelmeer: Luxusliner nutzt LNG
Die Rostocker AIDA Cruises forciert die Nutzung von LNG in ihrer Flotte.
Wie das Unternehmen am Freitag bekanntgab, wird es fortan auch in den Mittelmeerhäfen Barcelona (Spanien), Marseille (Frankreich) und Civitavecchia (Italien) Flüssigerdgas für die Versorgung der schiffseigenen Aggregate zur Stromerzeugung während der Hafenliegezeiten beziehen. Lieferant für den als umweltfreundlich eingestuften Treibstoff ist auch hier der Shell-Konzern. Angeliefert wird das LNG an die Schiffe mittels Spezialtank-Lkw.
Im Vorfeld der Treibstoffumstellung während der Liegezeiten in den drei genannten Häfen fanden umfangreiche Tests mit der in diesem Jahr in Dienst gestellten „AIDAperla“ (IMO 9636967) statt. Sie ist das Schwesterschiff der 2016 zur Flotte gestoßenen „AIDAprima“ (IMO 9636955). Der Luxusliner führte bis Mitte November einwöchige Kreuzfahrtreisen innerhalb der Hamburg-Le Havre-Range durch. In den dabei angesteuerten Häfen Hamburg, Southampton, Le Havre, Zeebrugge und Rotterdam bezog das Schiff ebenfalls LNG per Truck. In ihrem aktuellen Fahrtgebiet rund um die Kanaren und Madeira soll die in Japan gebaute „AIDAprima“ ebenfalls Flüssigerdgas während der Hafenliegezeit erhalten. Nach Reedereidarstellung bereitet das Unternehmen die LNG-Versorgung des Schiffes in Funchal auf der zu Portugal gehörenden Atlantik-Insel Madeira vor. Auch für die den Hafen von Palma de Mallorca ansteuernde „AIDAperla“ strebt das zur Carnival-Gruppe gehörende Kreuzfahrtunternehmen eine LNG-Versorgung an. Doch dabei gibt es derzeit noch Probleme. Das jedenfalls berichtete Pilar Carbonell, Generaldirektorin für Tourismus der Balearen, kürzlich auf dem 7. Kreuzfahrt Kongress des „Management Forum“ in Hamburg. Sie betonte dabei, dass aus ihrer Sicht die Zentralregierung in Madrid das Thema „Einsatz von Flüssigerdgas in der Schifffahrt“ eher mit angezogener Handbremse angehe. Aus Sicht der Inselverwaltung wäre der LNG-Einsatz wichtig, da damit ein Beitrag zur Luftreinhaltung geleistet würde. Palma de Mallorca bewältigt derzeit rund 2,1 Millionen Cruise-Passagiere jährlich. EHA