Höchste Sicherheitsstufe bei Marinebesuch


Zwei Tage vor dem offiziellen Start zum G-20-Gipfel in Hamburg machte das Segelschulschiff der argentinischen Marine, die „Libertad“ („Freiheit“), am Mittwoch an der Überseebrücke fest.
Die 1963 in Dienst gestellte Bark steuerte den Elbehafen im Rahmen ihrer 46. Ausbildungsreise an und verlässt die Hansestadt am kommenden Montag. Auf dem Weg nach Hamburg wurde das Schiff von zahlreichen Wasserschutzpolizeibooten begleitet, die anlässlich des Wirtschaftsgipfels aus allen Teilen der Republik in der Hansestadt konzentriert wurden, um vor allem den sensiblen Hafenbereich abzusichern. So ist ein wichtiger Programmpunkt des umfangreichen Gipfel-Gesamtablaufs auch ein Konzert in der neuen Elbphilharmonie („Elphi“). Bürgermeister Olaf Scholz stellte im Vorfeld fest: „Sie ist nicht nur ein herausragender Konzertsaal, sondern verkörpert als Haus für alle auch die Grundwerte der freiheitlichen, offenen und demokratischen Kultur moderner Gesellschaften.“
Die besondere Wertschätzung Deutschlands für den „Botschafter in Blau“ aus Argentinien spiegelte sich unter anderem auch in der ausführlichen musikalischen Begrüßung des Marinemusikkorps Ostsee wider, begleitet von zahlreichen Schaulustigen.
Die in Buenos Aires beheimatete Bark unter dem Kommando von Kapitän zur See Fernando Emir Maglione war zuletzt 1998 in Hamburg. Auch dieses Mal erwartet die aus 27 Offizieren, 187 Portepeeunteroffizieren und 19 Soldaten verschiedener ausländischer Marinen bestehende Besatzung ein umfangreiches Rahmenprogramm.
Zum eingeschifften Personal gehört auch ein Seekadett der Deutschen Marine, der sechseinhalb Wochen an Bord verbleibt. Zu den Programmhöhepunkten der Hamburg-Visite zählrn nicht nur der offizielle Empfang im Rathaus und der Besuch des Internationalen Seegerichtshofs (ITLOS), sondern auch die Feier zum Unabhängigkeitstag am 9. Juli. Argentiniens Staatspräsident Mauricio Macri wird dazu an Bord erwartet, nachdem er zuvor am G-20-Gipfel teilgenommen haben wird. Das südamerikanische Land wird 2018 das bedeutende Wirtschaftstreffen in seiner Hauptstadt ausrichten und dazu im Herbst den Staffelstab von Deutschland übernehmen.
Fernando Brun, Generalkonsul der Republik Argentinien, unterstrich nach dem Festmachen der „Libertad“ die besonders engen und vertrauensvollen politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern im Allgemeinen und Hamburg und Buenos Aires im Besonderen. Als Dank für diese besondere Freundschaft wolle sein Land den Hamburgern am 9. Juli und damit einen Tag nach dem Gipfel „ein Stück Argentinien schenken“.
Den Wirtschaftsgipfel will indes die Umweltorganisation Greenpeace auch zum Anlass nehmen, um in Hamburg „ein klares Signal zum Ausstieg aus der Kohle zu setzen“. Greenpeace präsentierte dazu am Mittwoch eine neue Energiestudie und warb dabei für erneuerbare Energien. „Wer heute noch sein Geld in Kohle oder Atommeiler steckt, investiert in Technik, die morgen nicht mehr konkurrenzfähig ist“, stellte Greenpeace-Energieexperte Tobias Austrup klar. EHA/dpa
