„Baden-Württemberg“ auf Probefahrt

Nach fast neun Jahren Bau- und Planungszeit hat jetzt das größte deutsche Kampfschiff erstmals seine Bauwerft Blohm + Voss in Hamburg verlassen.

Die 149,6 Meter lange und 18,8 Meter breite Fregatte „Baden-Württemberg“ startete am Mittwoch zu ihrer ersten Probefahrt in Richtung Nordsee. Bei dem Neubau handelt es sich um die erste von vier Fregatten der Klasse 125. Die Verdrängung der „Baden-Württemberg“ liegt bei 7100 Tonnen, fast 2000 Tonnen mehr als bei den zuvor gebauten Fregatten der „Sachsen“-Klasse.

In den kommenden drei Wochen soll der Neubau in Nord- und Ostsee erste Tests absolvieren. Die Indienststellung ist, je nach Fortgang der Erprobung, für 2017 geplant. Den Bauauftrag für die vier Fregatten hatte das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung 2007 an eine Arbeitsgemeinschaft der Werften Blohm + Voss und Friedrich Lürssen vergeben. Das Auftragsvolumen für die vier Neubauten beläuft sich auf 2,6 Milliarden Euro. Die Lürssen-Gruppe liefert die vorderen Schiffshälften, Blohm + Voss baut die Hecksektionen. Der Bau der „Baden-Württemberg“ geriet jedoch um mehr als ein Jahr in Verzug: Farbbeschichtungen hielten nicht, und es gab Probleme bei Unter auftragnehmern.

Das 750 Millionen Euro teure Schiff ist der erste Neubau der Deutschen Marine, der seit 1969 wieder mit einer Bordkanone des Kalibers 127 Millimeter ausgestattet ist. Sie soll zur Bekämpfung von See- und Landzielen eingesetzt werden. Außerdem gehören Seezielflugkörper des US-Typs Harpoon und Antiflugzeugflugkörper des Typs RAM zur Ausrüstung. Hubschrauber, Maschinenkanonen und Abschussgeräte für Täuschkörper werden ebenfalls an Bord sein. Die Besatzung besteht aus 120 Soldaten.

Bis 2020 sollen die „Baden-Württemberg“ und ihre Schwesterschiffe „Nordrhein-Westfalen“, „Sachsen-Anhalt“ und „Rheinland-Pfalz“ in Wilhelmshaven stationiert werden. Dort lösen sie acht Fregatten der „Bremen“-Klasse ab, von denen bereits fünf aus Altersgründen außer Dienst gestellt wurden. bre/FB

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben