Chinareise eröffnete ganz neue Perspektiven

Alle gesund und schlauer zurück.“ So lautet das Resümee von Andreas Förster, Lehrer an der Staatlichen Handelsschule Berliner Tor (BHT) in Hamburg nach der Rückkehr von einer zweiwöchigen Studienreise nach China.

An dieser Fachexkursion nahmen neben Förster und seinem Lehrer-Kollegen Sönke Müller noch 42 Hamburger Schifffahrtskaufleute-Azubis teil. Wertvolle fachliche, kulturelle und sprachliche Unterstützung erfuhr die Reisegruppe auch die Ehefrau von Andreas Förster, eine gebürtige Chinesin.

Die Reisen in das Land mit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt organisiert Förster nunmehr seit zwölf Jahren. Sie kommen bei den jungen Schifffahrtskaufleuten sehr gut an, auch und gerade, weil die Mischung stimmt: Denn natürlich nimmt der Besuch von Häfen und Terminals einen breiten Raum ein, doch es geht auch darum, wertvolle landeskundliche Fakten vor Ort zu vermitteln. Gut denkbar, dass die jungen Menschen im Verlauf ihres Berufslebens in der maritimen Wirtschaft mit China regelmäßig zu tun haben. Bei der Organisation des Reiseprogramms bekommt Förster inzwischen Unterstützung zum Beispiel durch Reedereien, aber auch durch die gut vernetzte Hafen Hamburg Marketing-Organisation. Rund um ein bewährtes Basisprogramm wird bei jeder Reise versucht, Neues mit einzuarbeiten. So konnte jetzt auch eine große, auf die Fertigung von Seecontainern spezialisierte Fabrik ausführlich besichtigt werden. Ein Erlebnis, das bei den jungen Azubis einen tiefen Eindruck hinterließ. Förster: „Wir fanden kilometerlange Förderband-Konstruktionen vor. Die Produktionsabläufe wäre in Europa so nicht vorstellbar.“ China ist seit Jahr und Tag auch beim Containerbau Weltmarktführer. Allein die besuchte Fabrik liefert auf Jahresbasis rund 300.000 Boxen aus. Die fertigen Normkisten werden gewissermaßen im Minutentakt ausgestoßen.

Immer wieder staunten die Azubis über die Dimensionen in China. Ein neuer Breakbulk-Terminal in Shanghai, dem größten Seehafen der Welt, erstreckte sich „gefühlt bis zum Horizont“.

Wichtige Einblicke in die chinesische maritime Politik erhielt die Reisegruppe ebenfalls in Shanghai. Besonders aufmerksam verfolgten die jungen Hamburger Azubis die Ausführungen zur „Neuen Seidenstraße“. Förster: „Was man in China unter anderem lernt, mit welch langem Atem die Ziele verfolgt werden.“ Die gerade in der westlichen Welt verbreitete Kurzfristigkeit des Denkens ist den Chinesen fremd. Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ bei den Teilnehmern auch der Besuch in der einstigen britischen Kronkolonie Hongkong. Wie Logistikabläufe auf kleinstem Raum funktionieren können, erlebte die Gruppe an verschiedenen Beispielen. Und was das Kulturelle betrifft: die chinesische Küche mit all ihren Facetten hautnah zu erschmecken. EHA

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