Jugendschiff „Likedeeler“ umfassend saniert
„Fitnesskur gelungen“: Das bekannte Rostocker Jugendschiff „Likedeeler“ erstrahlt wieder in neuem Glanz.
Für rund eine Million Euro wurde der Frachter, der seit 1988 als Schullandheim und maritime Freizeiteinrichtung genutzt wird, seit dem 5. September bei den MV Werften in Rostock einmal von der Mastspitze bis zum Kiel „runderneuert“.
Für das 82,50 Meter lange und 12,60 Meter breite Schiff war es die erste umfangreiche Dockung seit fast 30 Jahren.
Die heutige „Likedeeler“ wurde 1962 auf der (ehemaligen) Neptun-Werft in Rostock gebaut und als MS „Condor“ für die DDR-Küstenschifffahrt in Dienst gestellt. Der Frachter, der neben der Ost- und Nordsee auch im Mittelmeer unterwegs war, fuhr bis 1986. Im Verlauf seines aktiven Schiffslebens kam er auf eine Gesamtstrecke in Seemeilen, die umgerechnet etwa 83 Erdumrundungen entsprach.
Das schwimmende Schullandheim bietet an Bord Platz für bis zu 50 Personen.
Seit wenigen Tagen hat das auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Schiff wieder seinen Dauerliegeplatz in Rostock-Schmarl eingenommen.
Die Schiffbauer erneuerten im Verlauf des knapp zweimonatigen Werftaufenthaltes im Besonderen die Außenhaut. Zudem wurde der Bereich der Wasserlinie des Schiffs-Oldies mit einer „Bauchbinde“ aus Stahl verstärkt, um so besser dem natürlichen Korrosionsprozess standzuhalten. Zum breit gefächerten Leistungspaket der Rostocker Werft gehörten auch viele kleinere Reparaturen, so beispielsweise an den Geländern, der Erneuerung der Namensschilder, einer Neuaufstellung der Container auf dem Hauptdeck und vielem mehr. Die „Likedeeler“ ist ein besonders markanter Bestandteil des weiterhin reichhaltigen maritimen Erbes der Hansestadt Rostock.
Wenige hundert Meter von ihrem Stammliegeplatz entfernt befindet sich das Rostocker Schifffahrtsmuseum, das in den einstigen Ladeluken des Ende der 1950er Jahre gebauten Schwergutfrachters „Dresden“ (heute: „Traditionsschiff Typ Frieden“) untergebracht ist. Es ist das letzte erhalte Exponat dieses in der DDR entwickelten und gebauten Stückgutfrachter-Typs. Er ist zugleich der Blickfang des Museums, das direkt an den IGA-Park angrenzt. Zum Außenbereich des Schifffahrtsmuseums gehören weitere, einzigartige Exponate, wie zum Beispiel der Schwimmkran „Langer Heinrich“. 1905 gebaut, war der sogenannte Wippauslegekran bis 1945 in Danzig, um dann zum Ende des 2.Weltkrieges noch nach Rostock verholt zu werden. 2012 wurde der Kran in Rostock auf der Nordic Werft, einem der Namensvorgänger der heutigen MV Werften, saniert. EHA