Klarierungsmakler und Kamsarmaxe

Ausbildung wird dann besonders wertvoll, wenn sie Theorie und Praxis miteinander optimal kombiniert.

Junge Schifffahrtskaufleute der Staatlichen Berufsschule Berliner Tor (HBT) in Hamburg besuchten jetzt das Schiffsmakler-Unternehmen Herbert C. Meyer in Stade-Bützfleth. Das maritime Unternehmen an der Unterelbe ist ein typischer Familienbetrieb. Anfang der 1960er Jahre durch Herbert C. Meyer gegründet, wird die Firma nunmehr in der zweiten Generation durch die Brüder Nico und Christian Meyer geführt. Beide haben eine besonders enge Verbindung zur HBT, erhielten sie doch im Rahmen ihrer Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann in dieser Berufsschule das nötige theoretische Rüstzeug vermittelt. Damit nicht genug: Philipp Borchers, Mitarbeiter der Firma, besuchte ebenfalls die „H 18“ und gehört zu den Besten des Abschlussjahrgangs 2016. Jan Schlichting, Abteilungsleiter Schifffahrt an der HBT, der die maritime Reisegruppe als Fachlehrer begleitete, freute sich über das Wiedersehen mit einem ehemaligen Schüler.

Anastasia Katharina Goj, Schülerin der S14/22, fasste für den THB die Eindrücke zusammen: „Nico Meyer gab uns allen zunächst einen umfassenden Überblick über das Unternehmen. Das Kerngeschäft ist heute die Befrachtung inklusive maritimer Beratung und Hafenagentur für alle Schiffstypen. Eine besondere Spezialisierung stellt dabei die Klarierung da: Jährlich werden so um die 500 See- sowie 500 Binnenschiffe klariert. Darunter sind Chemikalientanker, Gas-Carrier, Bulker (bis zur Kamsarmax-Größe) und RoRo-Frachter, die für den Flugzeughersteller Airbus unterwegs sind. Über das Besondere am Klarierungsgeschäft informierten uns Philipp Borchers und Sebastian Spark, ebenfalls ein Azubi und Schüler an der HBT. In einem Werbefilm vermittelte uns Firmenchef Nico Meyer ergänzende Fakten über den kleinen, aber feinen Hafen an der Unterelbe, der stark auf die ortansässige Industrie ausgerichtet ist. Bestimmend ist dabei der Chemiesektor und die Verarbeitung von Bauxit. Es ist der elementare Rohstoff für die Aluminiumherstellung. Interessant waren auch die Ausführungen von Marcus Schlichting, Geschäftsführer der Firma Elbclearing, die im gleichen Geschäftshaus beheimatet ist wie die Schiffsmaklerei. Schlichting ist im Nebenamt Vorsitzender des Seehafen Stade e.V.. Er hatte ein Highlight mit im Gepäck: eine Fahrt mit dem Schlepper im Hafen Stade-Bützfleth. Dieser Blick von der Wasserseite rundete das Gesamtbild ab, denn der Hafenexperte vermittelte uns dazu viele ergänzende Fakten.

Nach einer mittäglichen Stärkung stand ein weiterer Ortstermin an: der Besuch des Internationalen Seemannsclubs Oase. Wie in anderen vergleichbaren Einrichtungen können die Seeleute während der Hafenliegezeiten hier einmal abschalten, Familienkontakte pflegen und vieles mehr. Club-Leiterin Kerstin Schefe überraschte mit interessanten Einblicken in das Wirken dieses „Ankerplatzes für die Seeleute“. Unterstützt wird Schefe von drei weiteren Mitarbeitern sowie zahlreichen ehrenamtlichen Helfern. Und nicht zuletzt von der Australian-Shepherd-Hündin „Nala“. Gerade sie schafft es immer wieder, die Herzen der Seeleute zu erobern. Keine Frage: Der Besuch in Stade war für uns alle eine Horizonterweiterung.“ EHA

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