Linke fordert neue Berufsschulpolitik des Landes

Die Berufsschulen in Mecklenburg-Vorpommern müssen nach Ansicht der Linken wegen der sinkenden Schülerzahlen neu aufgestellt werden. Das Festhalten an großen Klassen und der damit verbundene Trend zur Zentralisierung seien falsch, sagte die Vorsitzende der Linken-Landtagsfraktion, Simone Oldenburg, am Mittwoch bei einer Landtour ihrer Fraktion in Stralsund. "Das Konzept Mindestklassengrößen stammt aus der Zeit, in der wir dreimal so viele Berufsschüler wie heute hatten", sagte sie.

Lange Wege zur Berufsschule schreckten Ausbildungswillige ab, sagte Oldenburg und forderte mehr Lehrer für kleinere Standorte, damit auch dort eine große Vielfalt an Ausbildungsberufen vorgehalten werden kann. Die Mehrkosten bezifferte sie auf zehn bis zwölf Millionen Euro im Jahr. "Von allen Verbesserungsprogrammen im Bildungssektor ist bei den Berufsschulen nichts angekommen", sagte Oldenburg. "Sie dürfen nicht ausbluten."

Im NDR warf Oldenburg dem Bildungsministerium vor, zwei Fachoberschulen in Stralsund sowie je eine in Rostock und Wismar wegfallen zu lassen, an denen Berufsschüler auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur ablegen können. Angaben des Bildungsministeriums zufolge gab es dort nicht genügend Bewerber, um neue Klassen mit mindestens 24 Schülern einzurichten, berichtete der Sender. Der Bildungsgang verbleibe an den Schulen und werde bei ausreichender Schülerzahl in Zukunft wieder angeboten, zitiert der NDR einen Sprecher.

Programm für Flüchtlinge gefordert

Oldenburg forderte außerdem ein Landes- oder Bundesprogramm für die Berufsausbildung junger Flüchtlinge. Denkbar sei eine Art "MobiPro" für Geflüchtete, sagte sie. Mit dem Programm "MobiPro-EU" sind seit
2013 junge Menschen vor allem aus südeuropäischen Ländern mit hoher Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ausgebildet worden. Es läuft 2019/2020 aus. Im vergangenen Jahr hat der letzte Ausbildungsjahrgang begonnen. (mv/pk)

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