Maritime Nordlichter glänzen in Berlin

Optischer Höhepunkt des Festaktes in Berlin, der allen Mitwirkenden noch lange in Erinnerung bleibt: das Gruppenbild mit den mehr als 200 Bundesbesten, Foto: DIHK

Lobte die großartigen Leistungen: Eric Schweitzer, Foto: DIHK

Traumjob im Hamburger Hafen gefunden: Alexander Ulrich, Foto: DIHK

Hafenlogistiker Sebastian Heinemann und Eric Schweitzer, Foto: HADAG
Es ist so etwas wie ein „Ritterschlag“ für die jungen Menschen, die ihre Berufsausbildung mit Spitzennoten abschlossen: die „Bundesbesten“-Ehrung in Berlin.
Sie fand zu Wochenbeginn in der Spree-Metropole statt, und zwar zum zwölften Mal in Folge. Ausrichter der in dieser Form einzigartigen Veranstaltung war auch diesmal der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK).
Wie in den zurückliegenden Jahren reisten zu diesem Ereignis annähernd 1000 Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet an, um die Ehrung und die damit verbundene Preisverleihung persönlich zu erleben. Zur Gästeschar zählten neben Eltern auch zahlreiche Vertreter der Ausbildungsbetriebe, Berufsschullehrer, Bundestagsabgeordnete sowie Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der verschiedenen Industrie- und Handelskammern (IHK). Moderiert wurde die Festveranstaltung von der Fernsehmoderatorin Barbara Schöneberger. Hauptredner des Abends waren Dr. Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), und Günther Oettinger, EU-Kommissar für Haushalt und Personal. Sie überreichten den Preisträgern auch Urkunden und Pokale. Schweitzer würdigte in seiner Rede die aus seiner Sicht „großartigen Leistungen der Spitzen-Azubis 2017“. Exakt 213 Frauen und Männer ragten damit mit ihren Abschlüssen aus der Gruppe der fast 300.000 jungen Menschen heraus, die in diesem Jahr einen Abschluss in einem der insgesamt 207 unterschiedlichen Berufsbilder erlangten. Unter den 213 Bundesbesten dieses Jahres sind 88 Frauen und 125 Männer. Drei Azubis erreichten dabei sogar die nicht mehr zu toppende Punktzahl von 100. Das Bundesland, aus dem die meisten Spitzenabsolventen stammten, ist in diesem Jahr Bayern mit 51 Super-Abschlüssen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 44 und Baden-Württemberg mit 30 Spitzenreitern.
„Den Bundesbesten gebührt meine größte Anerkennung und mein Respekt“, betonte Schweitzer. „Dennoch ist der Blick auf unseren deutschen Ausbildungsmarkt nicht ungetrübt: Für junge Menschen wird es zwar immer leichter, einen Ausbildungsplatz zu finden. Für Unternehmen aber wird es immer schwerer, ihre offenen Ausbildungsplätze zu besetzen.“ So bleibe inzwischen in jedem dritten Betrieb Ausbildungsplätze unbesetzt, weil es an geeigneten Bewerbern mangelt. Zum Kreis der Besten gehörten in diesem Jahr auch wieder Frauen und Männer, die sich für eine der zahlreichen Berufe in der maritimen Wirtschaft entschieden hatten. So glänzten die beiden aus Hamburg stammenden Schifffahrtskauffrauen Mia Drascher von Cosco Line, für den Bereich Linie, sowie Mara Lena Nowak, die ihre Ausbildung bei Oldendorff Carriers machte und dabei den Bereich „Trampfahrt“ repräsentiert. Der kleine Wermutstropfen: Die beiden jungen Frauen mussten ihre Teilnahme in Berlin kurzfristig absagen.
Deutschlands bester Azubi im Berufsbild „Fachkraft für Hafenlogistik“ wurde Sebastian Heinemann . Der 30-Jährige machte seine Lehre bei der Firma Weserport in Bremen, die Teil der maritim ausgerichteten Rhenus-Gruppe ist. Heinemann war besonders ehrgeizig. Er schloss seine Ausbildung im Sommer 2017 nach nur zwei statt drei Jahren erfolgreich ab.
Auch Alexander Ulrich aus Hamburg setze einen Meilenstein: als bester deutscher Hafenschiffer-Azubi. Sein Lehrbetrieb ist die Hamburger Hadag-Reederei. Der 31-Jährige weist noch eine weitere Besonderheit auf: Er hatte bereits in der Vergangenheit eine Ausbildung zum Holztechniker erfolgreich absolviert. Doch eigentlich wollte er einen Beruf in der Schifffahrt ausüben. Das gelang dem inzwischen dreifachen Familienvater – mit Erfolg, wie sich in Berlin zeigte. Bei der Hadag ist er schon jetzt als Schiffsführer voll gefordert. EHA