„Wir brauchen viel praktische Erfahrung“

Der Einsatz eines „Continuous Plankton Recorders“ wird vorbereitet, Foto: AWI/Philipp Wenta
Nach einer fünfwöchigen Seereise hat das deutsche Forschungsschiff „Polarstern“ jetzt im Hafen von Kapstadt festgemacht.
Während der Ausbildungsfahrt von Bremerhaven nach Südafrika haben 32 internationale Wissenschaftler an Bord des 118 Meter langen Eisbrechers gelernt, die Lebenszeichen des Atlantischen Ozeans zu beobachten und zu messen.
Die jungen Forschenden kamen aus 19 Ländern, verteilt auf Europa, Afrika, Asien und Amerika. Ihre Expedition wurde gemeinsam vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), von der japanischen Nippon Foundation, der Partnership for Observation of the Global Oceans (POGO) sowie von der Strategic Marine Alliance for Research and Training (SMART) unterstützt.
„Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der zunehmenden El-Niño-Aktivität ist es wichtig zu wissen, wie unsere Ozeane funktionieren“, sagt AWI-Direktorin Prof. Dr. Karin Lochte. „Wir brauchen daher Schiffe, Ausrüstung und gut ausgebildete Wissenschaftler in der ganzen Welt, um die Zukunft des Ozeans für unseren Planeten zu schützen“, begründet die POGO-Vorsitzende Prof. Dr. Karen Wiltshire das Ausbildungsengagement.
Am 29. Oktober hatte die „Polarstern“ ihren Heimathafen Bremerhaven mit der Aufgabe verlassen, die jungen Wissenschaftler in ozeanografischen Messungen und der Probennahme auf See auszubilden. Mit Netzen fischten sie zum Beispiel nach Planktonorganismen, um diese anschließend unter dem Mikroskop zu identifizieren. Außerdem erstellten die Nachwuchsforscher einen Bestimmungsschlüssel für Planktonalgen, werteten Satellitendaten aus und verglichen diese mit den Messungen auf See.
„Als junge Wissenschaftler brauchen wir so viel praktische Erfahrung wie möglich. Ein Training an Bord eines professionellen Forschungsschiffes ist eine perfekte Möglichkeit, diese zu sammeln“, so die griechische Hydrobiologie-Studentin Eleni Bintoudi. Und die südafrikanische Meeresbiologie-Studentin Amy Wright ergänzt: „Das war ein unglaubliches Erlebnis. Ich werde nie vergessen, was ich auf dieser Reise gelernt habe. Wir sind alle dankbar für die Zeit und die Geduld, welche die Schiffscrew und die Dozenten für uns aufgebracht haben.“ Auch Karin Lochte zieht ein positives Fazit: „Die jungen Meereswissenschaftler haben nicht nur ihre Kenntnisse erweitert, sondern mit ihren Messungen auch zu der Datenbasis der globalen Ozeanbeobachtung und damit zum Fortschritt in der so wichtigen Klimamodellierung beigetragen.“ bre