Deutsche Schifffahrtskaufleute sind gefragt

Die Welt ist im Wandel, doch zwei Konstanten bleiben. Erstens: Schifffahrt wird es immer geben, und zweitens: Es wird damit auch einen fortwährenden Bedarf an gut ausgebildeten Schifffahrts-Mitarbeitern geben.

Dies mögen auch die Erklärungen dafür sein, warum sich die Anzahl der bundesweit abgeschlossenen Verträge für die Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann/-frau über die Jahre hinweg recht stabil entwickelt hat.

Wurden 2015 bundesweit 313 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, so waren es im Jahr zuvor 323 neue Ausbildungsverhältnisse. Damit ist die absolute Anzahl der Ausbildungsverträge zwar etwas niedriger als in den Schifffahrts-Boomjahren 2006 bis 2008. Doch in dieser Zahlenreihe kommt auch zum Ausdruck, dass die Schifffahrtsunternehmen auch in schwierigen Zeiten auf einem hohen Niveau – und oftmals über den eigenen Bedarf hinaus – ausbilden und damit ihrer sozialen Verantwortung als Wirtschaftsunternehmen nachkommen. Die Überzeugung gerade der stark mittelständisch geprägten deutschen Schifffahrtsindustrie lautet: Junge Menschen verdienen eine klare Ausbildungs- und damit Berufsperspektive.

Dass die Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann jedes Jahr aufs Neue zahlreiche junge Menschen begeistert und sie dazu bringt, sich für dieses Berufsbild zu entscheiden, überrascht nicht. Schließlich bietet diese Tätigkeit ein internationales Umfeld. Da die Schifffahrt zudem ein verlässlicher Frühindikator für das weltwirtschaftliche Geschehen ist, spüren die in dieser Branchen tätigen Mitarbeiter schon sehr frühzeitig Veränderungen. Das Sprachbild vom „Ohr am Puls der Zeit“, es trifft auf diese Industrie in ganz besonderer Weise zu.

Doch was sollte ein junger Mensch selber mitbringen, um Teil der weltweiten Shipping-Community zu werden? Ideal sind sicherlich kommunikationsstarke Persönlichkeiten, die keine Angst vor Fremdsprachen haben. Zudem sollten es Mitarbeiter sein, die sich flexibel, aber auch verantwortungsvoll auf neue, oftmals auch unvorhersehbare Ereignisse einstellen und entsprechend agieren können. Wenn dann auch noch ausgeprägte Geografiekenntnisse vorhanden sind, kann man schon fast vom perfekten Kandidaten für einen Ausbildungsvertrag sprechen. Aus den vielen Gesprächen mit den Unternehmen ist jedoch in jüngerer Zeit immer wieder zu vernehmen, dass bei zahlreichen Bewerbern deutliche Schwächen bei den Geografiekenntnissen festzustellen sind. Immerhin: Diese Wissensdefizite lassen sich beheben, mit Fleiß, einer hohen Lernbereitschaft und auch mit einer ausgeprägten Einsatzbereitschaft. Auch für das Berufsbild Schifffahrtskaufmann/-frau gilt einmal mehr der Grundsatz, wonach „Lehrjahre keine Herrenjahre“ sind.

Die Einsatzfreude der jungen Schifffahrtskaufleute wird belohnt. Die in Deutschland absolvierte Ausbildung genießt weltweit ein hohes Ansehen. Dadurch bieten sich für die jungen Menschen nach der Ausbildung eine Vielzahl von beruflichen Möglichkeiten, und zwar auch ohne ein weiteres Studium. In vielen Firmen gilt: Gut ausgebildete Fachkräfte sind für die Unternehmen im Hinblick auf die schnelle Einsetzbarkeit oftmals nutzbringender als jene Berufsanfänger, die zwar mit jeder Menge Theorie befrachtet wurden, denen jedoch die Praxis erfahrung fehlt.

Aber nicht nur die jungen Leute profitieren von der Ausbildung, sondern auch die Unternehmen. Genau wie in den anderen Indus triezweigen brauchen Schifffahrtsunternehmen Spezialisten. Da diese nicht unbegrenzt auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, kommt der Ausbildung somit ein besonders hoher Stellenwert zu.

Gerade in der sich ebenfalls wandelnden Schifffahrtsbranche, die auch ein hohes Maß an Spezialisierung aufweist, ist die duale Ausbildung eine wichtige Säule der strategischen Personalentwicklung. Nur so kann letztlich gewährleistet werden, dass die notwendigen Mitarbeiter in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen. Auszubildende sind daher in vielen Firmen ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur.

Ferner trägt das „Durchschleusen“ der Auszubildenden durch die verschiedenen Abteilungen und Teams eines Ausbildungsbetriebs zu einem hohen Maß an Identifikation bei und fördert die Vernetzung innerhalb der Organisation. Sollte doch noch ein Studienwunsch aufkommen, können sich die ehemaligen Auszubildenden parallel zum Beruf weiter qualifizieren. Dadurch können sie auch langfristig an das Unternehmen gebunden werden.

Auch wenn nicht jeder ehemalige Auszubildende nach seiner Lehre „die“ Traumposition erreichen wird: Die Gefahr, nach einer Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann/-frau arbeitslos zu werden und vielleicht länger zu bleiben, ist recht gering, auch wenn die globale Schifffahrtsbranche weiterhin von einem „ruhigen Kurs“ noch entfernt ist.

So gesehen ist die Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann/-frau das, was man eine echte Win-win-Situation für den Auszubildenden, aber auch für das Unternehmen nennen kann. Denn die Schifffahrt bietet auch weiterhin eine Vielzahl von interessanten, herausfordernden Job-Chancen.

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