Deutschlands beste Schiffsmechaniker

Die Stiftung Deutsche Seemannsschule Hamburg hat zwei ehemalige Schiffsmechaniker-Auszubildende mit einem Stipendium ausgezeichnet. Die Scheckübergabe fand bei Peter Döhle statt.

Lars Ecker (21) und Leonhard Pfeiffer (24) haben jetzt die mit jeweils 5000 Euro dotierte Auszeichnung erhalten. Ecker stammt aus Gnarrenburg bei Bremen. Er wurde bei Hapag-Lloyd ausgebildet und studiert Schiffsbetriebstechnik in Flensburg. Pfeiffer hat bei der Bugsier-Reederei gelernt und ist seit März 2016 für das Nautikstudium an der Jade Hochschule Elsfleth eingeschrieben. Beide Absolventen haben mit „sehr gut“ abgeschlossen.

Zuvor waren Deutschlands beste Schiffsmechaniker während ihrer bis zu drei Jahre dauernden Ausbildung auch zwölf Monate an Bord im Einsatz. Den Praxisbezug hoben Ecker und Pfeiffer als besonders wichtig hervor. Richard von Berlepsch, Stiftungsvorsitzender und Flottenchef von Hapag-Lloyd, gratulierte dem Berufsnachwuchs zu der außergewöhnlichen Leistung und wünschte für die Zukunft weiter viel Erfolg. Zusammen mit seiner Stellvertreterin Annette Suhrbier, Schatzmeister Heinrich Brandt von Fackh und Conrad Seiffert vom Stiftungs-Curatorium, überreichte er die Anerkennungen in der Unternehmenszentrale der Peter Döhle Schiffahrts-KG an der Hamburger Elbchaussee in Form eines überdimensionalen Schecks.

„Es ist heute für den maritimen Nachwuchs in Deutschland umso wichtiger, sich im internationalen Wettbewerb von anderen Seeleuten qualitativ abzusetzen. Deshalb unterstützt die Stiftung die deutschen Seemannsschulen mit wichtigen Sachspenden sowie den Spitzennachwuchs mit Stipendien“, sagte von Berlepsch. „Auch wenn die Seeschifffahrt derzeit durch eine schwierige Zeit geht, benötigen wir als eine der größten Schifffahrtsnationen der Welt den Nachwuchs, sowohl an Bord als auch in zahlreichen Berufen an Land.“

Internationaler Wettbewerb

„Über die vergangenen drei Jahre hat sich meine Entscheidung, eine Berufsausbildung zum Schiffsmechaniker zu machen, immer mehr als richtig erwiesen“, sagte Ecker. Auch ihm ist klar, dass sich deutsche Seeleute im internationalen Wettbewerb befinden. „Daher ist es mein Ziel, zukunftsorientierte Entwicklungen und Techniken zu erlernen, um als Schiffsingenieur eine möglichst gute Startposition für eine Anstellung in der deutschen Seeschifffahrt zu bekommen.“ Dabei unterstützt ihn die Stiftung Deutsche Seemannsschule in Hamburg mit dem Stipendium.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die Stiftung Deutsche Seemannsschule Hamburg in der Versöhnungskirche Travemünde eine Spende in Höhe von knapp 14.000 Euro an den Schulleiter der Schleswig-Holsteinischen Seemannsschule Travemünde, Holger Garbelmann, übergeben. Von dem Geld wird ein Quaestor-Prüfgerät von der Firma Dräger für den Unterricht angeschafft. Mit der Testapparatur wird die Sicherheit der Schüler verbessert. Das Gerät testet die Atemschutzausrüstung, die in den Unterrichtseinheiten in der Brandübungsanlage zum Einsatz kommt.

Die Deutsche Seemannsschule Hamburg feierte am 1. Dezember 2012 ihr 150-jähriges Bestehen. Mehrere Hamburger Reeder, unter ihnen Albrecht Percy O’Swald, Ferdinand Laeisz, Robert Miles Sloman jr. und der erste Hapag-Direktor Adolph Godeffroy, gründeten die Schule 1862 auf Steinwerder. Hintergrund war der stark steigende Bedarf an nautischem Nachwuchs in jenen Jahren. Nicht nur die Flotten der Hamburger Reeder wuchsen schnell, die Schiffe fuhren auch zu immer weiter entfernten Zielen. Die verbesserte Ausbildung der Seeleute sollte für weniger Unfälle und Verluste auf See sorgen.

Curatorium entscheidet

Die Stiftung Deutsche Seemannsschule Hamburg, so die offizielle Firmierung seit 1975, hat ein achtköpfiges Curatorium, dessen Mitglieder alle über einen Schifffahrtshintergrund verfügen beziehungsweise in einer Reederei arbeiten. Das Curatorium entscheidet in der Regel einmal im Jahr über die Verwendung der Fördermittel.

Die Stiftung fördert die Ausbildung der Seeleute derzeit hauptsächlich durch die Finanzierung wichtiger Anschaffungen an Seemannsschulen in Deutschland, die diese nicht aus eigenen Mitteln bestreiten können. Auch Zuschüsse sind möglich, wenn Finanzierungslücken geschlossen werden müssen. Zu den geförderten Anschaffungen gehören zum Beispiel Freifallboote, Rettungsinseln und Überlebensanzüge zu Übungszwecken oder audiovisuelle Lehrmittel, Drehmaschinen und andere in der Ausbildung benötigte Geräte für eine Lehrwerkstatt. Außerdem ermöglichte die Stiftung regelmäßig durch Zuschüsse Ausstellungen und andere Werbeaktionen des Verbandes Deutscher Reeder (VDR), mit denen bei jungen Menschen das Interesse an nautischen Berufen geweckt werden soll.

Um das wichtige maritime Engagement noch weiter ausbauen zu können, freut sich die Stiftung über Spenden und Zustiftungen (IBAN: DE96 4802 0151 0000 9694 00, Bankhaus Lampe). Zu den Förderern gehören unter anderem die Peter Döhle Schiffahrts-KG, Bankhaus Lampe, Hapag-Lloyd, Hamburg Süd, Hansa Partner, Deutsche Afrika-Linien/John T. Essberger, Reederei Oskar Wehr, Reederei Heinrich und Hamburg Bulk Carriers. FBi

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