Erste Ex-GHB-Mitarbeiter starten bei BLG

Auf dem Autoterminal Bremerhaven von BLG Logistics sind jetzt 92 ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesamthafenbetriebsvereins im Lande Bremen (GHB) in Vollzeit gestartet. „Wir freuen uns sehr, einen wesentlichen Baustein des GHB Zukunftskonzepts umzusetzen“, sagte dazu Andrea Eck, Vorstand Automobile bei BLG Logistics.

Der Unternehmensverband Bremische Häfen, die Gewerkschaft Verdi und die Hafeneinzelunternehmen hatten gemeinsam ein Zukunftskonzept für den GHB entwickelt und Ende März 2020 verabschiedet. Es sehe vor, dass ein wesentlicher Teil der Beschäftigten von Hafenunternehmen übernommen werden.

Wie BLG weiter erklärte, können gemäß des Zukunftskonzepts GHB künftig 200 der ehemaligen GHB-Beschäftigten in Vollzeit bei dem Seehafen- und Logistikdienstleister arbeiten. Nach den ersten 92, die zum 1. September starteten, sollen am 1. Oktober weitere folgen. Zudem sei vorgesehen, 230 GHB-Aushilfen ein Angebot zu machen, in Teilzeit bei der BLG einzusteigen. Über die Hälfte habe dieses Angebot bereits angenommen. Dadurch erhielten die Mitarbeiter eine bessere Absicherung, etwa durch Mindestschichtzahlen und den Erhalt voller tariflicher Leistungen, so BLG Logistics.

Um das Zukunftskonzept GHB insgesamt ist derweil ein Streit entbrannt. Mindestens ein Teil der Arbeitnehmer beim GHB sehen sich durch Verdi nicht angemessen vertreten. In einer Online-Petition, die seit 19. August läuft und bereits nach fünf Tagen mehr als 1000 Unterzeichner zählte, heißt es: „Die Gewerkschaft, die die Arbeitnehmer der deutschen Seehäfen vertritt, Verdi – entpuppt sich immer mehr zu einem Arbeitgebervertreter.“ Im Rahmen des Zukunftskonzepts solle Verdi, bislang Träger des GHB, nun zu 50 Prozent Gesellschafter werden. Die Geschäftsform solle vom Verein zur GmbH umgestellt werden. „Dass im Rahmen dieser Vereinbarung das Kollegium in eine Beschäftigungssicherung geschickt wird, war auch schnell klar. Was diese bedeutet, wurde und wird allerdings erst jetzt deutlich.“ Die Rede ist unter anderem von einer Erhöhung der tatsächlichen Arbeitszeit und einer Bevorteilung der Teilzeit-Arbeitnehmer des Autoterminals Bremerhaven gegenüber dem GHB-Stammpersonal bei der Schichtverteilung. Die Petitionssteller fordern Verdi auf, „endlich Stellung zu beziehen und die Sorgen, Ängste und Wut der Kollegen ernst zu nehmen“.

Der GHB verleiht seine Mitarbeiter an Hafenbetriebe, die sie dann je nach Bedarf einsetzen. Seit Jahren steckt der Verein in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, auch aufgrund der Konkurrenz durch private Zeitarbeitsfirmen. ger

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