Grube soll Aufsichtsratschef beim Hamburger Hafenkonzern werden

Der frühere Bahnchef Rüdiger Grube hat einen neuen Job in Aussicht: Der 65-Jährige soll im Juni den amtierenden Aufsichtsratvorsitzendender der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Peer Witten, beerben. "Es wird Rüdiger Grube - und das ist eine gute Entscheidung für das Unternehmen", hieß es aus dem HHLA-Umfeld. Bei der Hauptversammlung am 21. Juni soll die Personalie perfekt gemacht werden.

Das Umschlag-Unternehmen, das mit seinen Hinterland-Bahnverkehren ein starkes Standbein hat, erhofft sich von Grube vor allem für die Logistik neue Impulse. "Mit seiner Expertise in der Logistik, auch aus seiner Erfahrung bei der Bahn, kann er der HHLA sicher weiterhelfen", hieß es. Mit der seit Januar amtierenden HHLA-Vorstandsvorsitzenden Angela Titzrath hatte Grube bereits bei Daimler zusammengearbeitet.

Wegen Zuwächsen im Containergeschäft war der Umsatz der HHLA 2016 im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gewachsen. Die endgültigen Zahlen und eine Prognose für 2017 will das SDax-Unternehmen bei der Bilanzvorlage am 30. März bekanntgeben.

Ende Januar war Grube als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn zurückgetreten, nachdem er sich mit dem Aufsichtsrat nicht auf die Konditionen einer Vertragsverlängerung hatte einigen können. Der 65-Jährige war seit 2009 Vorstandschef des bundeseigenen Konzerns mit weltweit 300.000 Angestellten und rund 40 Milliarden Euro Umsatz. Er übernahm die Führung nach der Affäre um massenhafte Ausspähung von Mitarbeiter-E-Mails unter seinem Vorgänger Hartmut Mehdorn.

Lutz ist neuer Bahnchef

Durch den Kauf der Auslandsverkehrstochter Arriva trieb Grube die internationale Ausrichtung der Bahn voran. Nach einem Verlustjahr 2015 konnte er zuletzt auf ein verbessertes Ergebnis und eine gestiegene Pünktlichkeit der Züge verweisen. Mit Richard Lutz, bislang Bahn-Finanzchef, steht seit Mittwoch Grubes Nachfolger an der Spitze der Deutschen Bahn fest.

Grube ist seit 2015 mit der Hamburger Starköchin Cornelia Poletto verheiratet. Laut einem Handelsregistereintrag vom März 2017 hat er in der Hansestadt ein Beratungsunternehmen für mittelständische Firmen gegründet - die "Rüdiger Grube International Business Leadership GmbH." (dpa/pk)

Sein Abschied bei der Bahn im Januar kam überraschend. Nun kündigen sich für Rüdiger Grube neue Aufgaben an. Von Juni an soll der 65-Jährige als oberster Kontrolleur der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) agieren. "Es wird Rüdiger Grube - und das ist eine gute Entscheidung für das Unternehmen", hieß es aus dem HHLA-Umfeld. Läuft es bei der Hauptversammlung am 21. Juni wie erwartet, ist Grube anschließend neuer Aufsichtsratschef des Unternehmens.

Für den Manager wäre es ein Heimspiel: In seiner Geburtsstadt Hamburg hat der 65-Jährige ohnehin längst wieder Wurzeln geschlagen. Seit 2015 ist der Sohn eines Hamburger Obstbauern mit Fernsehköchin Cornelia Poletto verheiratet. Und an der Elbe hat er sich selbst schon einen Job gezimmert: Laut einem Handelsregistereintrag gründete er im März ein Beratungsunternehmen für mittelständische Firmen.

Seine Erfahrung als Bahnchef dürfte dem 65-Jährigen an der künftigen HHLA-Wirkungsstätte zugute kommen. Schließlich transportiert die HHLA mit eigenen Zügen Container von der Kaikante bis nach Osteuropa. Und die seit Januar amtierende HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath kennt der Diplom-Ingenieur mit Expertise in der Flugzeugtechnik schon aus gemeinsamen Daimler-Zeiten.

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