Kapitän und Lotse dürfen nach Friesenbrücken-Unfall Patente behalten

Nach der Kollision eines Frachters mit der Friesenbrücke Ende 2015 dürfen Kapitän und Lotse ihre Patente behalten. Wie die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes am Freitag mitteilte, habe die Behörde das Verfahren gegen beide eingestellt.

Nach einer Anhörung beider Männer habe die Behörde entschieden, dass beiden keine Fehler vorzuwerfen seien, die einen Mangel an ihrer beruflichen Eignung erkennen lassen. Ein Missverständnis in der Kommunikation mit der Brücke habe zu dem Unglück geführt. Der Lotse sei davon ausgegangen, dass die Brücke bei der Ankunft des Schiffes geöffnet sei. Das Missverständnis sei nicht erkannt und nicht aufgeklärt worden. Das Seeamt musste in dem Verfahren feststellen, ob Kapitän oder Lotsen an Bord ein persönliches Versagen vorzuwerfen sei und ob von ihnen künftig eine Gefahr für die Schifffahrt ausgehe.

Der Frachter war am 3. Dezember 2015 auf der Ems bei Weener gegen die längste Eisenbahn-Klappbrücke Deutschlands gefahren. Seitdem ist die Bahnstrecke von Leer ins niederländische Groningen unterbrochen. Auch für Radfahrer und Fußgänger war die Brücke eine wichtiger Verbindungsweg über die Ems. Ob die Brücke repariert oder durch einen kompletten Neubau ersetzt wird - die von der Meyer Werft favorisierte Variante - steht noch nicht fest. Im Frühsommer soll eine Fährverbindung provisorischen Ersatz bieten. (lni/pk)

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