„Vorgaben bremsen Weiterbildung“
Die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie hat eigenen Angaben zufolge auch in der Corona-Krise massiv in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten investiert – bundesweit im vergangenen Jahr rund 4,8 Milliarden Euro. Das sei im Vergleich zur letzten Erhebung 2016 ein Plus von fast 16 Prozent. „Einen noch größeren Qualifizierungsschub könnte es geben, wenn die Betriebe nicht durch praxisferne Vorgaben von staatlichen Fördermitteln ausgeschlossen würden“, kritisiert Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Nordmetall und AGV Nord, mit Blick auf die jüngsten Arbeitsmarktzahlen.
„Wenn die Politik die Unternehmen bei der Weiterbildung wirksam unterstützen will, darf sie die Förderung nicht von starren Vorgaben wie einer Mindestqualifizierungszeit von 120 Stunden oder anderen unerfüllbaren Voraussetzungen abhängig machen“, fordert Fickinger. Angesichts der historischen Herausforderung, vor der die M+E-Industrie seit Beginn der Pandemie stehe, müssten die Instrumente des Beschäftigungssicherungs-und Arbeit-von-morgen-Gesetzes möglichst flexibel genutzt werden können. bek