Binnenschifffahrt trotzt Rahmenbedingungen

Die Binnenschifffahrt hat als einziger Verkehrsträger in Deutschland im vergangenen Jahr sowohl Mengen- als auch Leistungszuwächse erzielt. Das geht aus der jetzt veröffentlichten Marktbeobachtung des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) hervor.

Demnach stieg die Gütermenge im Gesamtjahr leicht von 221,3 auf 222,7 Millionen Tonnen (plus 0,6 Prozent) und die Verkehrsleistung von 54,3 auf 55,5 Milliarden Tonnenkilometer (plus 2,2 Prozent). Laut BAG wurde das Wachstum vor allem von höherer Transportnachfrage für trockene und flüssige Massengüter sowie einen neuen Höchststand im Containeraufkommen getragen und zugleich trotz zeitweise ungünstiger Wasserstände erreicht. Auch die mehrwöchige Sperrung der Rheintalstrecke bei Rastatt nach einer Tunnelhavarie zulasten des Schienengüterverkehrs begünstigte das wasserseitige Transportaufkommen. Perspektivisch bereite den Unternehmen in der Binnenschifffahrt aber insbesondere der durch die Energiewende bedingte Rückgang im Kohletransport Sorge.

Betriebswirtschaftlich betrachtet, erreichte die Binnenschifffahrt 2017 eine gewisse Erholung. Nach dem verhältnismäßig hohen Rückgang im Jahr 2016 erzielten die Unternehmen der BAG zufolge im vergangenen Jahr eine Umsatzsteigerung von 4,7 Prozent. Das Niveau liegt insgesamt aber deutlich unter dem der vorangegangenen sechs Jahre.

Verkehrsträgerübergreifend wuchs die transportierte Gütermenge in Deutschland 2017 um 0,9 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Tonnen. Die Verkehrsleistung ging bundesweit wiederum um 0,9 Prozent auf knapp 459 Tonnenkilometer zurück. Der Schienengüterverkehr entwickelte sich dabei besonders negativ: Betrug die Gütermenge 2016 noch knapp 364 Millionen Tonnen, waren es 2017 nur rund 349 Millionen Tonnen (minus 4,1 Prozent). Die Verkehrsleistung ging um 3,4 Prozent auf 112 Millionen Tonnenkilometer zurück. So trübten zahlreiche Betriebseinschränkungen aufgrund von Streckensperrungen, Unwetterlagen oder Baustellen die laut BAG starke Nachfrage nach Schienenverkehrsleistungen.

Die Lage auf der Straße stellte sich insgesamt solide dar: Die Gütermenge stieg um 1,5 Prozent auf rund 3,2 Milliarden Tonnen. Die Verkehrsleistung ging jedoch um 0,5 Prozent auf 291 Millionen Tonnenkilometer zurück. ger

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