Der „Rhein“ fährt aus dem Rhein

Im Oktober soll eine vor mehr als 160 Jahren im Rhein versunkene Dampflokomotive nach jahrzehntelanger Suche geborgen werden.

Geplant ist, dass das historische Schienenfahrzeug mit dem Namen „Der Rhein“ am 21. Oktober aus dem Fluss nahe Germersheim geholt wird, gab das Projektbüro „Jäger der versunkenen Lok“ am Donnerstag in Mainz bekannt. Rund 500.000 Euro sind unter anderem für die Bergung, den Transport und die Restaurierung vorgesehen. Sponsoren und eine Crowdfunding-Aktion sollen das Geld bringen.

Der Südwestrundfunk (SWR) begleitet das gesamte Projekt mit Radio- und Fernsehsendungen und einem Web-Special im Internet. Die Bergung wird der Sender live übertragen. Experten zufolge handelt es sich um die älteste existierende Dampflok Deutschlands. Die in Karlsruhe gebaute Lok sollte 1852 mit einem Lastensegler zur Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahngesellschaft gebracht werden. In einem schweren Unwetter stürzte die tonnenschwere Lok aber von Bord und versank.

Erste Bergungsversuche mit mehr als 400 Männern aus den Dörfern der Umgebung und Spezialtauchern aus London schlugen fehl. Danach geriet die Lok in Vergessenheit.

Unermüdliche Eisenbahnliebhaber aus der Region grenzten durch Recherchen den möglichen Untergangsort ein. Das Problem: Der Rhein war in der zweiten Häfte des 19. Jahrhunderts vor allem in seinem Oberlauf begradigt worden. Ein Umstand, der auch den Suchern nach dem legendären Nibelungenhort bis heute Schwierigkeiten bereitet.

Eine spezielle Echolot- Untersuchung erbrachte jedoch nun Gewissheit: Nahe Germersheim liegt ein rund sechs Meter langer und 20 Tonnen schwerer Metallkörper im Sediment – mit ziemlicher Sicherheit die seit 165 Jahren vermisste Lok. pk

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