Elbehäfen im Osten ringen um Aufträge

Die Schifffahrt auf der Elbe in Ostdeutschland untersteht starken Schwankungen durch Niedrigwasser. Viele Häfen ringen um Kunden. Einige Standorte setzen verstärkt auf Straße und Schiene.

Das Statistische Bundesamt zählt für die Elbe in Ostdeutschland 16 größere Binnenhäfen. Der Gütertransport auf der gesamten Elbe in Deutschland – also auch die Abschnitte im Westen inbegriffen – sei im ersten Halbjahr 2016 bezogen auf den Vergleichszeitraum 2015 um rund elf Prozent zurückgegangen. Besonders deutlich zeigte sich der Rückgang auf dem Elbabschnitt zwischen der Grenze zu Tschechien und Magdeburg. Dort schrumpfte das Volumen den Angaben zufolge im ersten Halbjahr um ein Fünftel.

Beispiel Elbe-Binnenhafen in der brandenburgischen Kleinstadt Mühlberg: Der Standort sollte sich am Markt als Nische für schwere und sperrige Lasten etablieren. Zwei Schwerlastplatten wurden eingebaut. Es gab eine Hafensanierung mit Fördermitteln – laut Stadt belief sich die Hilfe auf rund 2,5 Millionen Euro. Doch der Umsatz bleibt hinter den Erwartungen zurück. 2015 legten hier sieben Schiffe an. In diesem Jahr sollen es laut Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO), die Geschäftsbesorger für den Hafen Mühlberg ist und weitere eigene Häfen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Tschechien betreibt, immerhin geschätzt bis zu zwölf werden.

Drohendes Niedrigwasser ist nach Experteneinschätzung das größte Manko für die Elbe in Ostdeutschland. In diesem Jahr zum Beispiel gab es laut SBO auf der Oberelbe zehn Wochen lang keine Berufsschifffahrt.

Die Häfen gehen deshalb zunehmend in die Offensive. Trimodalität ist das Stichwort, die Verkehrswege Wasser, Schiene und Straße kombiniert an einem Hafen. So kann bei Niedrigwasser umgesteuert werden, die Güter kommen zum Kunden dann per Zug oder Lastwagen.

Derzeit wird auf Bund- und Länderebene ein Gesamtkonzept für die Binnenelbe zwischen dem Wehr Geesthacht bei Hamburg und der Grenze zur Tschechischen Republik erarbeitet. Ziel ist es laut einem Eckpunktepapier, die „umweltverträgliche verkehrliche Nutzung sowie die wasserwirtschaftlichen Notwendigkeiten mit der Erhaltung des wertvollen Naturraums in Einklang zu bringen“. Der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, sagt zum Zeitablauf: „Den ersten Entwurf des Gesamtkonzepts Elbe werden wir Ende des Jahres vorstellen und dann im nächsten Jahr mit den Ländern erörtern und dann beschließen.“ lmv/fab

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