Geesthacher Schleuse steht zeitweise still

Nach dem Stillstand durch den Schaden am Geesthachter Stauwehr und einem massiven Schiffsstau am Hebewerk Scharnebeck vergangene Woche ging auch am Donnerstag auf der Oberelbe zeitweise nichts mehr: Die Geesthachter Schleuse stand still.

Auch am Freitag in der Spätschicht und in den Folgetagen voraussichtlich nachts soll der Betrieb über Stunden ausgesetzt werden. „Krankheit, Urlaub… extremer Personalmangel“, so Tilman Treber, der Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) in Lauenburg. „Deshalb muss eine Schicht ausfallen“, sagt er. In der Folge wird erwartet, dass sich mehrere Binnenschiffe an der Schleuse stauen werden, um auf die Öffnungszeiten zu warten.

„Wir haben elf Schiffe im Einsatz und die Hälfte davon ist von diesen neuerlichen Sperrungen betroffen“, berichtet Heiko Tominski von der Deutschen Binnenreederei AG. „Eigentlich wollten wir nach dem Stillsand vor einer Woche bis diesen Freitag wieder im Liniendienst fahren. Aber jetzt wirft uns das erneut zurück“, berichtet er. Binnenschiffe von und nach Hamburg verpassen ihre Anschlüsse, Fracht muss zwischengelagert werden und kommt verspätet an. „Das ist für die Branche fatal“, sagt Tominski. Er kündigte an, dass die Verbände gegen die Schließzeiten protestieren würden. „Da muss sich doch Personal finden, notfalls von anderen Schleusen“, hofft er.

Mit der Schifffahrtspolizeilichen Anordnung 081/2019 teilte das WSA Lauenburg am Mittwoch den „eingeschränkten Betrieb“ der Schleuse in Geesthacht mit. Zunächst für Donnerstag, später dann auch für Freitag und Treber kündigte auf Nachfrage an, dass mit weiteren Einschränkungen in den folgenden Tagen zu rechnen sei.

Die Schleuse gilt als Engstelle für den Frachtverkehr von uns nach Hamburg. Sie muss passiert werden, damit der künstlich aufgestaute Höhenunterschied am Stauwehr überwunden werden kann. 2018 wurden gut 14.000 Binnenschiffe in der Schleuse registriert. „Eine Alternative um von Hamburg ins deutsche Wasserstraßennetz zu kommen gibt es nicht“, verdeutlicht Tominski die Dramatik, die die Sperrungen bieten. Bis vor einigen Jahren gab es aufgrund technischer Defekte hin und wieder Sperrungen der Schleusenanlage. Doch seit der umfassenden Sanierung beider Kammern gilt der Betrieb technisch als zuverlässig. tja

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