Hamburg für neues Schleusenbauwerk

Hamburg setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dass das Schiffshebewerk in Scharnebeck im Zuge des Elbe-Seitenkanals (ESK) schnellstmöglich eine Leistungssteigerung erfährt.

Um dieses Interesse des Hafen- und Logistikknotens Hamburg an einem modernen ESK auch nach außen zu dokumentieren, trat der Stadtstaat jetzt dem 2014 gegründeten Bündnis Elbe-Seitenkanal e.V. (BESK) bei. Ein zentrales Anliegen dieses Verbundes stellt die Forderung nach dem Bau einer Schleuse mit 225 Meter Länge als Ergänzung des mittlerweile über 40 Jahre alten Schiffshebewerkes dar. Zu dessen Nachteilen gehört vor allem, dass die beiden Hebetröge jeweils nur 100 Meter lang sind und damit nicht mehr den heute schon zahlreich anzutreffenden Schiffslängen von 110 Metern (sogenanntes Großmotorgüterschiff) entsprechen. In Fahrt sind heute sogar schon Motorbinnenschiffe mit bis zu 135 Metern Länge. Logistikfachleute gehen davon aus, dass in gut zehn Jahren auf allen norddeutschen Wasserstraßen aus betriebswirtschaftlichen Gründen und aufgrund entsprechender Marktanforderungen nur noch Binnenschiffe mit 110 Meter Länge fahren werden. Für große Industrieunternehmen in Niedersachsen, allen voran den Volkswagen-Konzern, ist der Transport auf der Wasserstraße mit kleineren Schiffstypen nicht wirtschaftlich.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies begrüßt den Beitritt Hamburgs zum BESK. Das sei „ein ganz wichtiges politisches Si gnal“. Lies wies darauf hin, dass im Unterschied zu den bekannten Äußerungen des Bundes die Planungen für die neue Schleuse sehr wohl „weit fortgeschritten sind“. Es stehe ein „gut eingespieltes Planungsteam“ zur Verfügung. Der Minister verwies zudem darauf, dass bereits zwei Millionen Euro für die technische Planung und die Vorbereitung der Planfeststellung ausgegeben wurden. Der Haushaltsausschuss des Bundestags habe zudem erst vor wenigen Tagen weitere zehn Millionen Euro für die Fortsetzung der Planung bereitgestellt.

Lies betonte außerdem, dass der Neubau auch im Sinne der Richtlinie für die transeuropäischen Netze (TEN-T) ein wichtiges Projekt sei und daher mit bis zu 100 Millionen Euro – „das sind 40 Prozent der Baukosten“ (Lies) – aus EU-Mitteln gefördert werde. Damit es dazu kommt, müsse das Projekt aber in den neuen Bundesverkehrswegeplan 2015 aufgenommen werden.

Erst dieser Tage wurde bekannt, dass die neue, für den Hafen Amsterdam bedeutsame Seeschleuse im Zuge des Nordsee-Kanals auch mit umfangreichen EU-Geldern aus dem TEN-T-Programm kofinanziert wird (<link http: www.thb.info rubriken haefen single-view news deutsches-geld-fuer-amsterdam.html external-link-new-window external link in new>THB 21. Oktober 2015). Die Niederlande realisieren das Großprojekt bis 2019 im Rahmen eines PPP-Modells. EHA

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