Mit Binnenschiffen gegen Treibhausgase

Im Kampf gegen den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen im Transportsektor kann die Binnenschifffahrt eine tragende Rolle spielen.

Das betonte der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) jetzt anlässlich der UN-Klimakonferenz mit rund 25.000 Teilnehmern in Bonn. „Binnenschiffe sind für einen zuverlässigen, CO2-armen und äußerst lärmschonenden Transport prädestiniert“, teilte der Verband jetzt mit.

Demnach würde beispielsweise eine 110 Meter lange Einheit mit 2500 Tonnen Ladungsmenge mindestens 100 Lkw-Transporte ersetzen. Das entlaste nicht nur landseitige Verkehrsinfrastrukturen, sondern verursache auch deutlich geringere Emissionen. Der BDB zieht dabei das Tremod-Modell des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2014 heran. Demnach stößt die Binnenschifffahrt 31 Gramm Treibhausgase pro Tonnenkilometer (tkm) aus. Unter demselben Maßstab seien es im Straßengüterverkehr 101 Gramm. Auch der Energieverbrauch ist mit 0,44 Megajoule pro tkm sehr niedrig, führt der BDB weiter aus.

Um die Vorteile des „nassen Verkehrsträgers“ zu nutzen, müsse er jedoch sinnvoll in intermodale Transportketten integriert werden. Dabei fordert der Verband auch „eine zügige Umsetzung der Vorgaben des Wasserstraßenausbaugesetzes zur Schaffung einer soliden Wasserstraßeninfrastruktur“. Weitere Kernaspekte sind nach Ansicht des BDB „die Sicherung und Weiterentwicklung bestehender Hafen areale und deren hafenaffinen Nutzungen sowie der Verkehrsanbindungen von und zu den Häfen“.

Der BDB geht auf Basis von Prognosen des Bundesamtes für Güterverkehr davon aus, dass sich der Güterverkehr allein in Deutschland bis 2020 um jährlich 0,68 Prozent auf knapp 4,4 Milliarden Tonnen steigern wird. Das Binnenschiff sei aber der einzige Landverkehrsträger, der noch über Kapazitätsreserven verfügt, „um deutlich mehr Gütermengen übernehmen zu können“. So wurden 2016 insgesamt 221,4 Millionen Tonnen transportiert beziehungsweise 54,3 Milliarden tkm auf dem deutschen Wasserstraßennetz absolviert, erklärt der BDB.

Neben einem geringeren Schadstoffausstoß führt der Verband noch einen weiteren Vorzug der Binnenschiffe an: Auch in puncto Lärmbelastung sei man „absolut vorbildlich“. So habe die Binnenschifffahrt in einem Vergleich der Landverkehrsträger keine Lärmkosten verursacht, wie die Planco Consulting GmbH 2007 herausgearbeitet hat. „Auch eine ruhige Umgebung ist wichtiger Bestandteil eines lebenswerten Klimas“, schloss der BDB. ger

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