Niedrige Pegel an Elbe und Oder

Aufgrund der anhaltenden Niederschlagsarmut sind die Bundeswasserstraßen zunehmend von niedrigen Wasserständen betroffen. Rhein und Donau profitierten bisher noch von den Schneerückla gen und deren Schmelzwasser – an Elbe und Oder herrscht jedoch bereits Niedrigwasser. Das geht aus dem ersten Bericht zur aktuellen Niedrigwasserphase hervor, den die Bundesanstalt für Gewässerkunde jetzt veröffentlicht hat.

Trotz des Witterungsgeschehens mit ausbleibenden Niederschlägen seit Mitte März enthalte die aktuelle Pegelkarte zwar überwiegend noch Stationssignaturen „im grünen Bereich“. Allerdings zeigten sich bereits an Elbe (verbreitet), Oder (streckenweise) und an der Weser (punktuell) orange Markierungen, die auf niedrige Wasserstände hinweisen. Bei genauer Betrachtung werde deutlich, dass auch an den übrigen Bundeswasserstraßen die einschlägigen Niedrigwassermarken allmählich in Sichtweite kommen. „Die Pegelstände sind niedrig, wenn auch noch nicht extrem“, heißt es in der Analyse. Viele Schiffe müssten daher weniger Ladung aufnehmen, um ihren Tiefgang zu reduzieren.

Im Vergleich zu den weiter westlich liegenden Stromgebieten sei die Situation an Elbe und Oder aus mehreren Gründen ungünstiger. Zu den wichtigsten gehöre, dass der in Mitteleuropa vorhandene maritime Klimacharakter in Richtung Osten schwächer werde, was dort oft zu geringeren Niederschlagsmengen führe. Zudem würden Rhein und Donau meist bis ins Frühjahr hinein nicht allein durch das aktuelle Niederschlagsgeschehen, sondern durch Schmelzwasser gespeist, das in der Regel aus den winterlichen Schnee- und Eisrücklagen der Alpen stamme.

Aufgrund des aktuellen Witterungscharakters und der geringen Schneerücklagen in den Mittelgebirgen des Einzugsgebiets würden daher an der Elbe für die Jahreszeit momentan außerordentlich niedrige Durchflüsse registriert. Seit Beginn der Aufzeichnungen sei am Pegel Dresden/Elbe im April bisher nur einmal, und zwar am 1. April 1865 mit 80,8 Kubikmetern pro Sekunde, ein geringerer Wasserdurchfluss gemessen worden als am 26. April 2020 (117 Kubikmeter pro Sekunde). bek

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