NVG gehört jetzt vollständig zur HGK

Die national und international tätige Transport- und Logistik-Gruppe HGK (Häfen und Güterverkehr Köln AG) vollzieht einen strategischen Schachzug zugunsten der weiteren Stärkung ihrer Binnenschiffssparte.

Wie das zu den Stadtwerken Köln gehörende Logistik-Unternehmen am Dienstag bekannt gab, ist die HGK jetzt Alleingesellschafterin der Niedersächsischen Verfrachtungsgesellschaft (NVG). Letztere hat ihren Stammsitz in Hannover und ging 1917 an den Start. Zum Kreis der seinerzeit 34 Gründungsgesellschaften gehörte auch die Haniel GmbH – ein Unternehmen, das zu den Pionieren der europäischen Binnenschifffahrtsindustrie gehörte.

Haniel trennte sich vor mehr als zwei Jahrzehnten von seinen Binnenschiffsaktivitäten und veräußerte diese an den südafrikanischen Imperial Logistics-Konzern. Dieser wiederum verkaufte im Mai 2020 seine Binnenschiffssparte („Shipping Group“) an das Kölner Unternehmen. Innerhalb der HGK Shipping ist die NVG dem Unternehmensbereich „Dry Shipping“ zugeordnet.

Florian Bleikamp, Head of Chartering Canal bei der HGK Dry Shipping GmbH und zugleich Geschäftsführer der NVG, begrüßt die vollständige Übernahme: „Der Erwerb aller Gesellschaftsanteile stärkt unsere strategische Position, insbesondere im westdeutschen Kanalgebiet.“ Durch die damit verbundene engere Zusammenarbeit bei den Kanalaktivitäten der HGK Dry Shipping (Duisburg) und der NVG (Hannover) könne man in Zukunft noch flexibler „auf Marktschwankungen reagieren“.

Die NVG disponiert aktuell über eine Flotte von sieben Reedereischiffen. Dazu gehören auch zwei sogenannte Koppelverbände. Hinzu kommen zwölf Partikulier- beziehungsweise Mietschiffe. Jährlich transportiert die NVG rund zwei Millionen Tonnen Güter aller Art, und zwar hauptsächlich im westdeutschen Kanalgebiet. Auch im Wirkungsbereich „Rheinschiene“, also im Wechselverkehr mit den ARA-Häfen, sowie im Verkehr von und nach Hamburg ist das Unternehmen aktiv.

Neben dem Binnenschiffstransport gehören zum Leistungsportfolio auch Umschlag und Lagerung sowie der Vor- und Nachlauf im kombinierten Verkehr.

Der technischen Weiterentwicklung des Verkehrsträgers Binnenschiff trägt auch die HGK in vielfältiger Weise Rechnung. Aktuelles Beispiel: Das Gütermotorschiff „Niedersachsen 22“ (NVG) ist am Zukunftsprojekt „AutoBin“ beteiligt, das sich auf das westdeutsche Kanalsystem fokussiert. Gemeinsam mit dem „DST Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V.“ in Duisburg werden die Möglichkeiten des autonomen Fahrens in der Binnenschifffahrt untersucht. Dazu wurde in das Schiff umfassende Technik installiert.

Der HGK-Konzern gliedert sich heute in fünf Geschäftsbereiche, nämlich „Logistics & Intermodal“, „Shipping, Rail Operations“, „Infrastructure & Maintenance“ sowie „Real Estate“. Zur Flotte werden rund 400 Schiffe gerechnet, einschließlich der Einheiten von Partikulieren. EHA

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