Regioport OWL erweitert Binnenhafennetz

Die Hafenanlage besteht aus einem 200 Meter langen Kai, einer Krananlage und Abstellflächen für Container, Foto: Stadt Minden/Mindener Hafen GmbH
Das Netz deutscher Binnenhäfen ist seit Montag um einen Standort reicher. Am Mittellandkanal bei Minden ist am Montag der erste Teilbauabschnitt des Containerterminals Regioport OWL offiziell eingeweiht worden. OWL steht für Ostwestfalen-Lippe und ersetzt den bisherigen Namenszusatz Weser im Namen Regioport. Damit soll sich der Hafen geografisch besser verorten lassen.
In einer kurzen Ansprache vor der feierlichen Einweihung sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU), dass der Regioport gut angelegtes Geld sei. Der Bund fördere das 23 Millionen Euro teure Vorhaben mit rund 16,9 Millionen Euro aus dem Programm „Kombinierter Verkehr“. Die Inbetriebnahme soll am 1. September 2019 erfolgen.
Der Regioport OWL sei deswegen wichtig, weil die prognostizierte Zunahme des Güterverkehrs in Deutschland nur mit Kapazitäten der Wasserstraße abgefedert werden kann. „Jede Umschlagstelle, wo zwischen Schiene und Straße, Schiene und Schiff oder zwischen allen drei Verkehrsträgern kombiniert werden kann, ist wichtig“, sagte Ferlemann.
Die Hafenanlage am Mittellandkanal besteht aus einem 200 Meter langen Kai, einer Krananlage und Abstellflächen für Container. Die Fläche ist zunächst 5,4 Hektar groß, kann aber nach Bedarf erweitert werden. Dazu gehört auch ein hafenaffines Gewerbegebiet. Der Hafenneubau war nötig geworden, weil der Industriehafen II in Minden an die Grenzen der Umschlagkapazität für Container stößt. 2018 waren es laut Hafengeschäftsführer Joachim Schmidt 71.000 TEU im kombinierten Verkehr. Bis Mai dieses Jahres wurden bereits 32.000 TEU bewegt. Betrieben wird der Regioport OWL von den Firmen Bobe Spedition, Weser Container Xpress (WCX) und dem Mindener Hafen, die je ein Drittel der Betriebsführungs GmbH halten.
Die Einweihung des Terminals wurde von Protesten zweier Bürgerinitiativen begleitet, die den Regioport-Bebauungsplan für nicht rechtmäßig halten. jpn/bek