„Sunliner“ für Reederei Wurm + Köck

Der schnittige Rumpf der „Sunliner“ kommt ohne Bugwulst aus. Das Dach lässt sich öffnen, Foto: Brandes/Studio Weichselbaumer
Seit rund 40 Jahren befahren die Rundfahrtschiffe des Passauer Unternehmens Wurm + Köck die Donau zwischen Regensburg und Wien. Jetzt wurde die Flotte dieser größten deutschen Ausflugsreederei auf der Donau um eine Attraktion erweitert.
Jüngster Neuzugang ist das Cabrioschiff „Sunliner“, das als XL-Variante des patentierten Modells „AquaCabrio“ von der Schiffswerft Bolle in Derben an der Elbe geliefert wurde. Nach elftägiger Überführungsreise von der Bauwerft in Sachsen-Anhalt über eine Strecke von 1200 Kilometern vollzog Bayerns „First Lady“ Karin Seehofer im Heimathafen Passau die Taufe des 45 Meter langen, 7,50 Meter breiten und einen Meter tiefgehenden Neubaus. Er wird unter der Führung von Kapitän Anton Krenner für die regulären Dreiflüsse-Stadtrundfahrten eingesetzt, steht aber auch für Charterfahrten zur Verfügung.
Die Flotte der von Margit und Florian Noe geführten Reederei Wurm + Köck ist mit dem 2,3 Millionen Euro teuren „Sunliner“ auf 13 Einheiten mit Kapazitäten von 150 bis 811 Passagiere gewachsen. Jährlich werden rund 500.000 Gäste befördert, davon etwa die Hälfte bei den Fahrten ab Passau. Außerdem werden Regensburg, Linz, Straubing, Deggendorf, Vilshofen und Wachau angelaufen. Neun Schiffe sind in Passau, drei in Regensburg und eines in Linz beheimatet.
Der Neubau „Sunliner“ wurde aus einem EU-Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Die Konstruktion basiert im Wesentlichen auf der „Bohemia Rhapsody“, die von der Bolle-Werft vor zwei Jahren nach Prag geliefert worden war. Der schnittige Rumpf kommt ohne Bugwulst aus. Auf dem Vorschiff befindet sich ein Aussichtssalon mit geneigten Panoramafenstern. Direkt darüber ist das Steuerhaus angeordnet. Das Mittelschiff überdeckt ein bogenförmiges, transparentes Dach aus Aluminiumstreben und schlagfesten Polycarbonat-Fenstern, das zusammengeschoben und bis zu zwei Dritteln geöffnet werden kann. Bei heißem Wetter und geschlossenem Dach lässt sich der Fahrgastbereich klimatisieren.
Der „Sunliner“ verfügt über 220 Sitzplätze. Das Schiff wird durch zwei jeweils 169 Kilowatt leistende Deutz-Motoren über Schottel-Ruderpropeller angetrieben. Mit nur 5,20 Metern Höhe über dem Wasserspiegel eignet sich der Neubau besonders für den Einsatz im hochwassergeplagten Passau. Die dortige Hängebrücke ist so niedrig, dass bei steigendem Wasser die Schifffahrt schnell blockiert wird. ED/fab