Tankmotorschiff fährt mit Hybridantrieb

Äußerlich unterscheidet sich der jüngst in Duisburg getaufte Neubau kaum von den anderen Jaegers-Schiffen.

Doch der Hauptmotor im Maschinenraum fällt mit 470 Kilowatt Leistung deutlich kleiner aus als erwartet: Unter den Bodenplatten verstecken sich weitere Komponenten eines dieselelektrischen Hybridantriebs, von dem Konstrukteure und Reederei eine Kraftstoffersparnis von 15 Prozent erwarten.

Mit Hauptmaschine und einem Wendeuntersetzungsgetriebe lässt sich das 85-Meter-Tankschiff zwar ganz konventionell fahren. Allerdings läuft die Propellerwelle durch einen umschließenden Elektromotor in Torque-Bauweise. Dessen 200 Kilowatt können bei Bedarf hinzugeschaltet werden, sodass sich die Leistungen addieren. Ebenso kann der elektrische Langsamläufer die Welle allein drehen. Der Strom kommt dann aus einem oder beiden der 192 Kilowatt starken Aggregate, die im Bugmaschinenraum untergebracht sind.

„Mit dieser Antriebskonfiguration kann der Schiffsführer für jedes Fahrgebiet den verbrauchsgünstigsten Antriebsmodus wählen“, sagt Norbert Kuhlmann, technischer Leiter der Reederei Jaegers. „Hinzu kommt, dass die Motoren nie im unteren Drehzahlenbereich arbeiten. So entstehen weniger Rußpartikel und Stickoxide.“ Weitere Vorteile sind geringere Wartungs- und Betriebskosten.

Reedereichef Gunther Jaegers zeigte sich überzeugt, dass die Kraftstoffersparnis des neuen Antriebssystems die 150.000 Euro Mehrkosten binnen zwei bis drei Jahren wieder amortisieren kann. „Das ist eine Größenordnung, wie sie auch für Partikuliere interessant ist“, so Jaegers. Drei vergleichbare Tankschiffe hat die niederländische Trico Schiffswerft bereits gebaut. CG/pk

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben