Ungarn modernisiert seine Binnenhäfen

In der ungarischen Binnenschifffahrt werden derzeit Investitionen zur Verbesserung der Infrastruktur und Erneuerung der Passagierschiffs- und Fährflotten durchgeführt.

Es handelt sich zumeist um Maßnahmen zur Modernisierung der Häfen an der Donau sowie der dazugehörigen Anschlussinfrastruktur. Der größte Teil der Investitionen wird aus EU-Mitteln, ein Teil aus öffentlichen Haushalten finanziert.

Eines der größten anstehenden Vorhaben im ungarischen Binnenschifffahrtssektor ist der Ausbau und die Modernisierung des Donau-Hafens Mohacs im Süden des Landes. Das Projekt wird aus dem Operativen Programm für Integrierte Verkehrsentwicklung (IKOP) der Europäischen Union (EU) mit 4,75 Milliarden Forint (rund 15,4 Millionen Euro) mitfinanziert. Die Stadt Mohacs plant, 300 Millionen Forint Eigenmittel aufzubringen.

Der Generalauftragnehmer für das Projekt soll spätestens im August 2017 feststehen. Die Bauarbeiten könnten in der ersten Jahreshälfte 2018 beginnen und bis Mitte 2019 abgeschlossen werden. Der Hafen wird über zwei Schiffsanlegestellen und eine 330 Meter lange Kaimauer mit Kranvorrichtung verfügen und an das Schienen- und Straßennetz angebunden sein. Dort sollen sowohl Container als auch Stückgut umgeschlagen werden.

Ein bedeutendes Projekt ist ferner die vorgesehene Modernisierung des Hafens in Baja in Südungarn. Von den Gesamtkosten in Höhe von 3,8 Milliarden Forint sind 3,6 Milliarden Forint aus dem IKOP vorgesehen. Geplant sind die Erhöhung der intermodalen Umschlagkapazitäten des Hafens sowie die Erneuerung der Verkehrsanbindung und der Hafeninfrastruktur, darunter der Lagerflächen und des Kais. Der Beginn der Bau arbeiten ist für August 2017, die Fertigstellung für Juli 2019 geplant.

Ein weiteres größeres Vorhaben, das zum großen Teil bereits fertiggestellt wurde, ist die Modernisierung des Hafens Györ-Gönyü in Nordungarn für insgesamt 7,9 Milliarden Forint. Die Maßnahmen wurden mit EU-Mitteln in Höhe von 5,8 Milliarden Forint, unter anderem aus dem IKOP, gefördert. Der größte Teil der Arbeiten ist im Juli 2016 abgeschlossen worden. Ziel ist die Integration des Hafens an das Straßen- und Bahnnetz sowie eine bessere Anbindung an das europäische Transportsystem.

Aufträge haben unter anderem die Unternehmen A-Hid Zrt., Swietelsky Vasuttechnika Kft. und Meszaros es Meszaros Kft. erhalten. Das Projekt wurde im Zusammenhang mit der Ansiedlung eines Warmbreitbandwerkes mit einer Beiz- und Feuerverzinkungslinie (Verarbeitungskapazität von 500.000 Tonnen Stahl pro Jahr; Investitionen: 100 Millionen Euro) durch das deutsche Unternehmen Wuppermann in Gönyü durchgeführt.

Zu den anderen, aus IKOP-Mitteln mitfinanzierten Projekten gehörte außerdem der Bau eines mobilen Hochwasserschutzdamms im Bezirk Csepel in Budapest für 1,4 Milliarden Forint. Im Herbst 2015 wurde für 3,5 Milliarden Forint, darunter zwei Milliarden Forint EU-Fördergelder, die Verkehrs- und Lagerinfrastruktur im Freihafen von Donau-Csepel modernisiert und erweitert. Rund 500 Millionen Forint werden für die Qualitätssicherung der Personenschifffahrt an der Donau eingesetzt. Empfänger ist die Schifffahrtsgesellschaft MAHART Kft. Deren Tochterfirma, MAHART PassNave Kft, schloss 2016 ein Investitionsprogramm in Höhe von rund 600 Millionen Forint in die Überholung und Modernisierung von acht Passagierschiffen ab. gtai/FBi

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