Wasserstand der Elbe weiter gesunken

Die sommerliche Trockenheit behindert die Schifffahrt auf Niedersachsens Flüssen derzeit nur an der Elbe. Oberhalb der Staustufe bei Geesthacht sind die Pegelstände so niedrig, dass dort keine Binnenschiffer mehr unterwegs sind.

"Selbst im Freizeitbereich gibt es Einschränkungen", sagte ein Sprecher des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes in Magdeburg am Montag. "Das ist aber eine ganz gewöhnliche Sommererscheinung", betonte er. Im Sommer können seit Jahren nur flache oder teilweise beladene Fahrzeuge den Strom nutzen. Die Binnenschiffer weichen dann auf die Kanäle der Region aus.

Mancherorts zeigen die Pegel seit dem Wochenende weniger als einen Meter an. "Niedrigwasserereignisse sind in dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich. Die derzeit zu beobachtenden Wasserstände sind allerdings schon sehr auffällig", sagte Sprecherin Herma Heyken vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. "Im Moment haben wir bei Neu Darchau noch einen Pegelstand von 89 Zentimetern, in Hitzacker sind es 90", sagte Heyken. "Das sind schon Extremwerte. Bisher wurden nur in drei anderen Jahren niedrigere Werte gemessen."

So waren es 1947 in Neu Darchau nur 67 Zentimeter, im vergangenen Jahr 71. Der durchschnittliche Wasserstand liegt dort bei 2,86 Metern am Pegel. "Die Wasserstände werden in den kommenden Tagen wieder ansteigen", sagte Heyken.

Geringere Wasserqualität

Die niedrigen Wasserstände beeinflussten auch die Wasserqualität, sagte Heyken, doch werde der Zustand der Elbe routinemäßig überwacht. Sauerstoffgehalt, Temperatur und pH-Werte seien für die Fische unkritisch und typisch für die Jahreszeit.

Bislang gibt es an der niedersächsischen Elbe keine Beeinträchtigungen im Fährverkehr. Im August vergangenen Jahres hatte erstmals die Fähre "Tanja" wegen Niedrigwassers den Dienst zwischen Darchau und Neu Darchau einstellen müssen.

Die Wasserstände der Mittelweser zwischen Bremen und Minden werden durch Staustufen geregelt und sind daher nicht problematisch, wie eine Sprecherin der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte sagte. Die Ems sei vor allem von den Gezeiten abhängig, erklärte ein Experte des Wasser- und Schifffahrtamtes Emden. Andere Faktoren wie Niederschlagsmengen hätten dagegen nur wenig Einfluss. Deshalb gebe es auch dort keine Einschränkungen. (lni)

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