Mehr Schiffsunfälle im Hamburger Hafen
Im Hamburger Hafen und auf der Elbe hat es 2007 mehr Schiffsunfälle gegeben. Die Zahl stieg von 192 im Jahr 2006 auf 234 im vergangenen Jahr. Zwei Segler kamen ums Leben, 18 Menschen wurden verletzt, sagte Wasserschutzpolizei-Chef Bernd Spöntjes am Mittwoch bei der Vorstellung der Bilanz 2007. Bei mehr als 100 000 Schiffsbewegungen pro Jahr im Hafen sei daraus aber kein entscheidender Trend abzulesen.
Die registrierten Verstöße gingen in der Schifffahrt seit 2003 um rund ein Drittel zurück - von 943 auf 616. 14 Mal wurden im vergangenen Jahr Schiffsführer erwischt, die zu tief ins Glas geschaut hatten und alkoholisiert am Ruder standen.
Vor allem der boomende Kreuzfahrttourismus bescherte der Wasserschutzpolizei zusätzliche Arbeit. Es wurden fast 50 000 Passagiere mehr abgefertigt als noch 2006. Zwar sei die Zahl der Kreuzfahrtschiffe mit 62 (2006: 60) nahezu konstant geblieben, die Schiffe seien aber größer gewesen.
Insgesamt kontrollierten die Wasserschützer 126 099 Kreuzfahrttouristen bei der Einreise (2006: 83 326). Für 2008 rechnete der Chef der Hamburger Wasserschutzpolizei mit einer weiteren Zunahme auf diesem Sektor. Er ging davon aus, dass 70 bis 75 Kreuzfahrer in diesem Jahr auf Stippvisite in die Hansestadt kommen.
Sorgen bereitet die Nachwuchsgewinnung für die Wasserschutzpolizei. Es gibt zunehmend Schwierigkeiten, Leute aus der Berufsschifffahrt zu bekommen - die Einstellungsquote geht gegen null. Bislang haben rund 70 Prozent der etwa 550 Hamburger Wasserschutzpolizisten eine maritime Vorbildung - etwa als Nautiker oder Schiffstechniker. Bis 2011 gehen davon aber 56 in den Ruhestand.
Bei der Nachwuchswerbung in der Berufsschifffahrt konkurriert die Polizei auch mit anderen Berufszweigen wie etwa den Lotsen. Die Wasserschutzpolizei will sich jetzt auch für andere maritime Berufe - wie etwa Schiffsmakler - öffnen.
Mehr: Im "THB Täglicher Hafenbericht".