Aus „Karolin“ wird „Supercat“

Der Passagierkatamaran „Karolin“ der estnischen Reederei Linda-Lines wurde jetzt nach Griechenland verkauft.

Neuer Eigner ist Golden Star Ferries. Die Gesellschaft wird die 400 Passagiere fassenden und bis zu 37 Knoten schnelle Einheit ab der kommenden Saison als „Supercat“ von Piräus oder Rafina zu den Kykladen einsetzen.

Der 45 Meter lange Katamaran war 1998 auf der australischen Werft International Shipyard in Henderson gebaut worden. Der ursprüngliche Auftraggeber Oceanfast Ferries nahm das Schiff jedoch nicht ab. Im Jahr 2000 erwarb dann die AG Ems den Katamaran, der im April 2001 nach einem Umbau auf den Namen „Polarstern“ getauft wurde. Anschließend kam das Schiff zwischen Emden, Eemshaven, Borkum und nach Helgoland zum Einsatz.

Auf einer Rückfahrt von Helgoland nach Borkum ereignete sich bei schwerer See am 4. August 2008 ein schwerer Unfall an Bord der Polarstern, bei dem 26 Menschen verletzt wurden. Schwere Wellen waren gegen den Rumpf geschlagen. Teile der Innenverkleidung lösten sich. Ein Teil der Reling knickte ab und zerschlug eine Scheibe. Dadurch drang Wasser in das Schiff. Zudem entstanden bei der Überfahrt Risse an der tragenden Struktur des Katamarans, der anschließend innerhalb von vier Wochen für rund 500.000 Euro repariert werden musste. Der Kapitän wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er versäumt hatte, die beschädigte Reling bergen zu lassen, den Kurs des Schiffs zu ändern und das Tempo zu drosseln (THB 2. Dezember 2008).

Zum Abschluss der Saison 2008 veräußerte die AG Ems dann das Schiff an Linda Lines. Zu den Gründen des Verkaufs teilt die Reederei seinerzeit mit, dass vor allem die hohen Energiekosten zur Entscheidung des Verkaufs beigetragen hätten. Der Seeunfall vom 4. August 2008 habe für den Verkauf keine Rolle gespielt. Linda Lines setzte ab April 2009 den Katamaran als „Karolin“ unter estnischer Flagge auf der Route von Tallinn nach Helsinki mehrfach täglich ein. CE/fab

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