Color Line nutzt Siemens-Batterien
Die norwegische Reederei Color Line wird zu einem wichtigen Systempartner von Siemens AS: Wie Vorstandsvorsitzender Trond Kleivdal am Donnerstag beim Neujahrsempfang in Kiel berichtete, ist Color Line einer der ersten Abnehmer von Elektrobatterien aus der neuen Siemens-Fabrik in Trondheim, die dort seit Ende Januar für die maritime Industrie hergestellt werden.
Im Juni will Color Line das eigenen Angaben zufolge weltweit größte Plug-in-Hybridschiff zwischen Norwegen und Schweden in Betrieb nehmen. Die „Color Hybrid“ könne eine Stunde lang mit einer Geschwindigkeit von 12 Knoten ausschließlich mit Strom fahren. Die Siemens-Batterien, die in der „Color Hybrid“ zum Einsatz kommen, hätten ein Gewicht von insgesamt 70 Tonnen.
15 Jahre ist es her, dass das Fährschiff „Color Fantasy“ erstmals zwischen Kiel und Oslo verkehrte. Es war der Beginn eines „erstaunlichen Abenteuers, das das Wasser zwischen unseren beiden Ländern in eine pulsierende Autobahn verwandelte“, sagte Kleivdal. So seien nicht nur Millionen von Passagieren und Tonnen von Gütern befördert, sondern vor allem auch Menschen mit gemeinsamen Interessen und Werten zusammengebracht worden. „Wenn wir zulassen, dass Isolation und Protektionismus zunehmen, wird dies zweifellos einen großen Einfluss auf die Art und Weise haben, wie wir unsere Geschäfte führen, sowie auf die Art und Weise, wie wir uns gegenseitig sehen und begegnen“, sagte Kleivdal. Zusammenarbeit sei der einzige Weg, um sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft
voranzukommen.
Wie gut diese Zusammenarbeit zwischen Kiel und Oslo, Deutschland und Norwegen seit Jahren funktioniert, wurde in den Ansprachen des schleswig-holsteinischen Staatssekretärs Dirk Schrödter, der Kieler Bürgermeisterin Renate Treutel und des Botschafters des Königreichs Norwegen Petter Ølberg deutlich. Handel und Tourismus profitierten in beiden Richtungen und würden dies durch zusätzliche Schiffsanläufe in Zukunft noch stärker tun. Die markanten Silhouetten der Color-Line-Schiffe gehörten zum Kieler Stadtbild wie die Hafenkräne.
Am Norwegenkai des Hafens steht den Fähren in Kürze ein Landstromanschluss zur Verfügung, der es ermöglicht, die Schiffsdieselgeneratoren während der Liegezeit außer Betrieb zu nehmen und so schadstofffrei in Kiel zu verweilen. Weitere Anlagen sollen bis 2020 am Schweden- und Ostseekai realisiert werden. Bereits seit Januar bietet Color Line in Kooperation mit Kombiverkehr einen neuen Frachtdienst zwischen Kiel und Oslo an. Die dabei sechsmal pro Woche eingesetzte „Color Carrier“ verfüge über Scrubber der neuesten Generation und werde nun so umgebaut, dass sie künftig auch die neue Landstromanlage in Kiel nutzen kann. „Wir haben die Kapazität des Frachtverkehrs auf der wichtigen Strecke zwischen Kiel und Oslo verdoppelt und tragen damit dazu bei, den Güterverkehr von der Straße auf die See zu verlagern“, so Kleivdal. bek