Erste P&O-Fähre in Emden eingetroffen
Die „Pride of Canterbury“ war 1992 als Frachtfähre abgeliefert und zehn Jahre später umgebaut worden, Foto: Eckardt
Die Emder Werft und Dock (EWD) überholt erstmals zwei Ärmelkanalfähren von P&O Ferries.
Nachdem in den vergangenen Wochen bereits zwei RoRo-Passagierfähren der britischen Reederei für Überholungs- und Wartungsarbeiten bei der Hamburger Werft Blohm + Voss eingetroffen waren, traf bei EWD in Emden jetzt als Erstes die mittlerweile 28 Jahre alte „Pride of Canterbury“ ein, die im Trockendock der Werft zehn Tage überholt wird. Für Ende Februar wird das baugleiche Schwesterschiff „Pride of Kent“ bei EWD erwartet. Nach Abschluss der Arbeiten werden dann auch die beiden ehemals in Großbritannien beheimateten Fähren die Zypern-Flagge führen – so wie mittlerweile auch alle anderen Fährschiffe von P&O.
Die „Pride of Canterbury“ mit 30.635 BRZ war 1992 als „European Pathway“ zusammen mit drei Schwesterschiffen für den Fährdienst auf dem Ärmelkanal zwischen Dover und Zeebrugge von der damaligen Schichau Seebeckwerft in Bremerhaven als reine Frachtfähre abgeliefert worden. Das letzte Schiff dieser Serie, die „Pride of Burgundy“, wurde dann noch während der Bauphase in Bremerhaven in eine reine Passagierfähre umgebaut. Im Dezember 2002 erfolgte bei der Bremerhavener Lloyd Werft ein umfangreicher Umbau, bei dem durch Aufsetzen verschiedener Sektionen die Frachtfähre in eine Passagierfähre mit einer Kapazität für 2000 Fahrgäste und 650 PKW umgebaut wurde. Seit Mai 2003 wird das Fährschiff unter neuem Namen „Pride of Canterbury“ auf der kürzesten Strecke auf dem Ärmelkanal zwischen Dover und Calais wieder eingesetzt.
Während die „Pride of Canterbury“, „Pride of Kent“ und „Pride of Burgundy“ nur als reine Passagierfähren verkehren, fährt das vierte Schiff dieses Quartetts, die „European Seaway“, immer noch als reine Frachtfähre im Ärmelkanal. Von August 2014 bis März 2015 wurde die „European Seaway“ als schwimmendes Offshore-Hotel für ein Windparkprojekt in der Deutschen Bucht eingesetzt und machte in dieser Zeit auch Halt in Bremerhaven und Cuxhaven.
Die Ursprünge von EWD gehen auf die Nordseewerke – Emder Werft und Dock AG zurück. ThyssenKrupp verkaufte EWD 2014 an Seafort Advisors. CE/fab
