Fährreisen stehen hoch im Kurs

Fähren als Transport- und auch als Reiseverkehrsmittel erfreuen sich weiterhin einer hohen Beliebtheit: Allein in den zurückliegenden fünf Jahren buchten rund 24 Millionen Deutsche eine Fährreise.

Diese und weitere Zahlen finden sich in der am Freitag in Hamburg vorgestellten neuen Studie „Das Reiseverhalten von Fähr-Urlaubern.“ Die Untersuchung hatte der in Hamburg ansässige Verband der Fährschifffahrt und Fährtouristik (VFF) beim Institute for Tourism Research in Northern Europe (NIT) in Auftrag gegeben. Es ist nach Darstellung des VVF zugleich die erste Spezialuntersuchung zu diesem wichtigen Marktsegment. Ulf Sonntag, Leiter Market Research beim NIT, stellte wichtige Details der Ausarbeitung vor, deren Ergebnisse über eine umfangreiche Befragung in diesem Frühjahr ermittelt wurden. Sonntag berichtete, dass in den kommenden fünf Jahren nochmals weitere 30 Millionen Bundesbürger eine Fährreise buchen wollen. Darunter seien auch zahlreiche „Wiederholer“, die bereits positive Erfahrungen aus früheren Reisen gesammelt hätten.

Bei den Fahrtgebieten rangiert Skandinavien auf dem ersten Platz. 43 Prozent der Befragten, die eine Fährfahrt in Erwägung ziehen, würden sich dabei für die nordischen Länder entscheiden. Platz zwei belegt die Region UK/Irland gefolgt von Mittelmeerfahrten. Zu den wichtigen Gründen, die für eine Fährreise sprechen, gehören der Studie zufolge die Bequemlichkeit, insbesondere dann, wenn das eigene Fahrzeug mitgenommen wird, sowie das Elementarerlebnis Seereise. Gebucht werden Fährreisen inzwischen auf einem hohen Niveau direkt bei den Reedereien, und zwar auf elektronischem Weg. Doch die Einschaltung eines klassischen Reisebüros spielt bei vielen Reiseinteressenten weiterhin eine große Rolle.

Um die Wertigkeit des Verkehrsmittels weiter zu heben, setzen die Reedereien vermehrt darauf, die Verweildauer an Bord zu einem Erlebnis zu machen. So wird aus einer längeren Fährüberfahrt schon mal eine „Mini-Kreuzfahrt“. In anderen Fällen werden besondere Einkaufsmöglichkeiten an Bord hervorgehoben und vieles mehr.

Bei den verschiedenen Fährreedereien sei derzeit eine extensive Neubautätigkeit zu beobachten, berichtete Jan Philip Eckmann, international anerkannter Fährexperte sowie Herausgeber und Chefredakteur der Fachpublikation „RoPax“. Er sprach von einem regelrechten „Bauboom“. Derzeit stünden bei den verschiedenen Reedereien 25 Neubauten in den Orderbüchern. Dabei gebe es einen klaren Trend. Die Reedereien setzen auf umweltfreundliche Antriebskonzepte etwa mit LNG, Methanol oder auch Strom sowie auf große Schiffe mit entsprechend hohen Passagierkapazitäten und großzügig bemessenen Zuladungsmöglichkeiten für PKW und auch LKW. EHA

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben