„Hammershus“ vor Indienststellung

Die „Hammershus“ ist auf der finnischen Werft Rauma Marine Constructions entstanden, Foto: Bornholmslinjen
Die finnische Werft Rauma Marine Constructions (RMC) hat das neue, rund 68 Millionen Euro teure Fährschiff „Hammershus“ termingerecht an die dänische Fährreederei Bornholmslinjen abgeliefert.
Mittlerweile liegt der RoPax-Carrier für diverse Abnahmen im dänischen Hafen Køge, südlich von Kopenhagen. Nach einem „Open Ship“ am kommenden Freitag wird die „Hammershus“ ab dem 1. September offiziell im Fährdienst zur dänischen Insel Bornholm eingesetzt. Die 158 Meter lange Fähre wird dann zwischen Køge, Rønne auf Bornholm sowie zwischen Rønne und Sassnitz-Mukran verkehren. Mit 18.500 BRZ vermessen hat sie Platz für 720 Passagiere sowie 1500 Lademeter für den Transport von Pkw und rollender Ladung.
Zum Einsatz kommen bei Bornholmslinjen zukünftig auf den drei verschiedenen Routen nach Bornholm zwei RoPax-Fährschiffe und zwei Katamarane. Neben der „Hammershus“ auch die bisher schon für Færgen verkehrende „Povl Anker“. Zudem der 112 Meter lange Katamaran „Express 1“, der in den vergangenen Tagen schon auf Rønne Probeanläufe absolvierte. Weiterhin verkehrt in der Hochseesaison bzw. als Reserveschiff der Katamaran „Max Mols“ auf der Route von Rønne in den schwedischen Hafen Ystad.
Unter dem Traditionsnamen „Hammershus“ verkehrte im Laufe der Geschichte bereits ein halbes Dutzend Schiffe zwischen Dänemarks Sonneninsel und dem dänischen Mutterland sowie schwedischen und deutschen Häfen. Die letzte Fähre, die den Namen „Hammershus“ trug, wurde 1965 auf der Meyer Werft in Papenburg gebaut und im Juni 1965 für die damalige Reederei Dampskibsselskabet af 1866 in Dienst gestellt. Die wurde 1973 als BornholmsTrafikken verstaatlicht. In den Farben der neuen Reederei fuhr die alte „Hammershus“ 1973 sogar auf der Route von Rønne nach Travemünde. Bis 1992 blieb die alte „Hammershus“ im Dienst von und nach Bornholm, kam dann für andere Reedereien einige Jahre zwischen Italien und Griechenland sowie zwischen Kroatien und Italien zum Einsatz und wurde 2005 in Indien verschrottet.
Der neue Bornholm-Verkehr ist das Ergebnis einer öffentlichen Ausschreibung, die Molslinjen für sich entschieden hatte. Der Fährbetrieb wechselt damit von der Reederei Færgen zu Bornholmslinjen. Færgen war, mit einigen Umstrukturierungen, seit 1866 die wichtigste Reederei für die dänische Ostseeinsel. Molslinjen wiederum wurde 1963 gegründet. Hauptanteilseigner seit Ende 2015 ist die Private-Equity-Gesellschaft Polaris. Jährlich verschifft Molslinjen mehr als 1,3 Millionen Pkw-Einheiten und knapp 2,8 Millionen Passagiere. CE/ger