„Marko Polo“ begründete eine Erfolgsstory

Es war ein Ereignis, das über den Standort Rostock hinaus strahlte: die Aufnahme einer direkten Fracht- und Passagier-Verbindung zwischen dem Überseehafen und dem schwedischen Trelleborg am 9. Januar 1992 durch die TT-Line-Gruppe.

Denn es ging an diesem Tag nicht nur darum, die „TR-Line“, stehend für „Trelleborg-Rostock, einfach einzuführen. Außer der TT-Line gehörte damals auch die DSR zum Gesellschafterkreis.

Mit der ersten Abfahrt der für diesen neuen Service eingecharterten, bereits betagteren RoPax-Fähre „Marko Polo“ (Baujahr 1973) hatte sich die Reederei ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: sich eine Eintragung im Guinnes-Buch der Rekorde zu sichern. Wer mit einem Pkw der Marke „Trabant“ am Verladeterminal im Überseehafen erschien, bezahlte für die Überfahrt nichts. Der Wettbewerb wurde, trotz des stürmischen und regnerischen Tages zu einem Erfolg: 266 „Trabis“ rollten an Bord. Zeitzeugen denken noch heute mit Schaudern an die blauen Abgaswolken und den Lärm der der Zweitakt-Motoren zurück.

Dieses weltgrößte „Trabi“-Treffen wurde jedenfalls zum Startschuss für eine Erfolgsgeschichte. Bereits für das erste volle Betriebsjahr lautete die Transportbilanz für diese neue Route: 234.000 beförderte Passagiere, 51.000 Pkw, 6400 Wohnwagen, 700 Busse, 16.800 Lkw sowie 5400 Trailer. Damit nicht genug: Die neue Linie profitierte auch von dem seinerzeit aus politischen Gründen nach Rostock verlagerten Postpaket-Verkehr zwischen Deutschland und Schweden. Rund 1100 Postanhänger wurden mit der neuen TR-Linie im ersten Bestandsjahr verladen.

Markenbereinigung

In den Folgejahrzehnten veränderte sich einiges an diesem Service, der zunächst mit drei täglichen Abfahrten an den Start ging. Eine Veränderung hieß auch: „TR“-Line als Marke verschwand 1996, zugleich übernahm TT-Line die Gesellschafteranteile der DSR. Statt dessen läuft seit Jahr und Tag alles unter TT-Line.

Auch bei den Schiffen tat sich im Laufe der zurückliegenden 25 Jahre einiges. Heute verrichten die modernen Fähren „Tom Sawyer“, „Huckleberry Finn“, „Peter Pan“, „Nils Holgersson“ und „Robin Hood“ im Verkehr mit dem südschwedischen Hafen ihre Dienste und bieten reichlich Kapazitäten für Passagiere und Fracht. Auf Jahresbais transportiert die Traditionsrreederei auf den Routen Rostock-Trelleborg, Travemünde-Trelleborg und Swinemünde-Trelleborg rund 900.000 Fahrgäste, 180.000 Autos und 400.000 Frachteinheiten.

Die Entscheidung, vor einem Vierteljahrhundert auch nach Rostock zu gehen, erwies sich nicht nur für die Reederei als goldrichtig, sondern auch für den Hafen und legte den Grundstein für die bis heute währende Erfolgsgeschichte Rostocks im Fähr- und RoRo-Verkehr.

Reederei-Geschäftsführer Bernhard Johannes Termühlen bringt es auf diesen Punkt: „Im Ostseeraum hat sich Rostock zu einem der wachstumsstärksten Häfen entwickelt, woran auch die Erfolgsgeschichte von TT-Line einen signifikanten Anteil hat.“

Im Jahr 2016 erlebte der Überseehafen beim RoRo- und Fährverkehr erneut einen kräftigen Wachstumsschub: Mit gut 16 Millionen Tonnen wurden etwa 1,3 Millionen Tonnen mehr Ladung in diesem Segment bewegt als im Jahr zuvor (THB 16.Januar 2017). Der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag erreichte damit 60 Prozent. Die Zahl der beförderten Fährpassagiere auf den diversen Linien nach Dänemark, Schweden und Finnland erhöhte sich um gut 100.000 auf 2,3 Millionen Reisende. EHA

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