Mehr Frachtraum für Kiel-Oslo

Der Hafen Kiel erfährt durch den Ausbau der Frachttransportkapazität durch die Reederei Color Line nach Norwegen eine weitere Attraktivitätssteigerung. Neben den beiden RoPax-Fähren „Color Magic“ (IMO 9349863) und „Color Fantasy“ (IMO 9278234) setzt die Reederei seit Freitag auch die rund 20 Jahre alte Nur-Frachtfähre „Color Carrier“ (IMO 9132002) ein.

Wie die beiden, seitens der Reederei aufgrund ihres hohen Standards auch gern als Kreuzfahrt-Fähren vermarkteten, in den 2000er Jahren gebauten Schiffe verbindet auch die neue Frachtfähre Kiel mit der norwegischen Hauptstadt. Zum symbolischen Erstanlauf am Freitagmittag hatten sich neben Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer auch Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer des Seehafens Kiel, sowie der geschäftsführende Gesellschafter von Sartori & Berger, Jens Broder Knudsen eingefunden. Sie begrüßten persönlich nach dem Festmachen der Fähre am Norwegenkai den Kapitän des RoRo-Frachters, Nils Sivertsen. Er bekam, wie es bei solchen Anlässen inzwischen gute Tradition ist, eine Erstanlaufplakette.

Die zusätzliche Frachtfähre, die 2018 seitens der Reederei als Gebrauchtschiff gekauft wurde, bietet ab sofort drei Rundläufe je Woche. Für die zur Grimaldi-Gruppe gehörende Finnlines wurde die Fähre unter dem Namen „Finncarrier“ eingesetzt.

Die neuen Abfahrten der nunmehr als „Color Carrier“ im Markt erscheinenden Fähre ergänzen damit die täglichen Versegelungen der beiden großen RoPax-Passagierfähren. Die mussten bislang ihren bemessenen Frachtraum neben Lkw auch mit Reisebussen und, gerade während der Sommermonate, mit Pkw teilen. Die beiden RoPax-Fähren sind für die sehr hohe Fahrplantreue im Markt bekannt und geschätzt. Kiel wird um jeweils 14 Uhr verlassen; am kommenden Morgen um 10 Uhr macht das Schiff dann in Oslo fest und verlässt den Hafen ebenfalls um 14 Uhr.

Die jetzt aktivierte Nur-Fracht-Fähre bietet nunmehr je Woche und Richtung zusätzlich zehn Abfahrten auf der Hauptstadt-Hauptstadt- Linie.

Die „Color Carrier“ ist 154,50 Meter lang, 22,70 Meter breit und hat einen Tiefgang von 6,95 Metern. Sie verfügt über eine Ladekapazität von 1775 Spurmetern. Akzeptiert werden alle Arten rollender Ladung, also Lkw, Trailer, Container auf Flats oder auch Bau- und Landmaschinen. Das Schiff transportiert ferner Produkte der Automobilindustrie, temperaturgeführte Ladung und klassifizierte Güter gemäß IMDG-Code.

Die Frachtfähre wurde 1998 in Norwegen gebaut, ist 20 Knoten schnell und ist mit der Eisklasse „1A Super“ und einer Abgasreinigungsanlage ausgestattet. Je Überfahrt können bis zu 120 Frachteinheiten befördert werden. Die „Color Carrier“ verkehrt künftig jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag ab Kiel. Abfahrtszeit ist jeweils um 19 Uhr. Ankunft in Oslo ist am Folgetag um 16 Uhr. Die jährliche Transportkapazität auf der Route Kiel – Oslo erhöht sich damit um bis zu 36.000 Frachteinheiten.

Im Rahmen des Bordempfangs nach dem Einlaufen stellte Oberbürgermeister Kämpfer unter anderem fest: „Ich freue mich sehr über die Kapazitätserweiterung der Color Line.“ Sie werde den Hafenstandort Kiel weiter stärken und fördere zudem den umweltfreundlichen Hinterlandtransport auf der Schiene. Für Geschäftsführer Dirk Claus gibt „die Frachtfähre dem Kieler Hafen einen zusätzlichen Wachstumsimpuls“. Sie ermögliche zudem die Wiederaufnahme des kombinierten Ladungsverkehrs am Norwegenkai. Claus weiter: „Ziel ist es, einen möglichst hohen Frachtanteil auf der Schiene weiterzutransportieren.“ Zufrieden ist auch S&B-Chef Jens Broder Knudsen:„Color Line baut den umweltfreundlichen Gütertransport zwischen Deutschland und Norwegen aus.“ EHA

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