Neue Scandlines-Fähre erstmals in Rostock

Die Hybridfähre verließ die dänische Werft für eine Probefahrt und traf jetzt in Rostock ein, Foto: Scandlines/Claus Lillevang
Die neue Scandlines-Fähre „Berlin“ hat jetzt erstmals Rostock angelaufen.
Am Sonntag legte das Schiff im Seehafen an. Die „Berlin“ hatte zuvor am Mittwoch die Werft Fayard auf der dänischen Insel verlassen und war seitdem auf Probefahrt, teilte Scandlines mit. Dabei war die Manövrierfähigkeit der Fähre sowohl unter Standardbedingungen als auch in Ausnahmesituationen getestet worden. In den vergangenen Monaten hatte die „Berlin“ bereits ein umfassendes Testprogramm durchlaufen. Jetzt waren im Fährbett in Rostock noch Rampen anzupassen.
Die Taufe in Rostock ist für den 3. Mai vorgesehen. Am Nachmittag desselben Tages soll dann die erste reguläre Fahrt nach Gedser starten – vier Jahre später, als ursprünglich geplant.
Scandlines hatte den Bau sowohl der 169 Meter langen „Berlin“ als auch des baugleichen Schwesterschiffs „Copenhagen“ im Jahr 2010 bei der P+S-Werft in Stralsund in Auftrag gegeben. Damals war von einer ersten Auslieferung im Sommer 2012 die Rede. Nach der Insolvenz der Werft wurde der Auftrag storniert. Es hatte sich zudem herausgestellt, dass die Schiffe mehrere hundert Tonnen zu schwer waren (THB 23. Dezember 2015). Nach massivem Übergewicht wurden die Fähren um jeweils 1100 Tonnen erleichtert.
Neben den Dieselmotoren verfügt die Fähre über ein neues batteriegetriebenes Hybrid-Antriebssystem. Mit Platz für 460 Autos oder 96 Lastwagen werde die Kapazität auf der Strecke Rostock–Gedser mehr als verdoppelt. Die Fähre bietet Raum für 1300 Passagiere.
Der Fahrplan werde vereinfacht und erweitert, teilte das Unternehmen am Montag mit. Somit fahre im Zwei-Stunden-Takt zur jeweils ungeraden Stunde sowohl eine Fähre von Rostock als auch Gedser ab.
Die „Copenhagen“ soll im Spätsommer 2016 in Dienst gestellt werden. Bislang waren die „Kronprins Frederik“ und die „Prins Joachim“ zwischen Rostock und Gedser unterwegs. Zumindest die „Kronprins Frederik“ will Scandlines behalten und als Reservefähre sowohl auf der Strecke Rostock–Ged ser als auch auf der Verbindung Puttgarden–Rødby einsetzen. Die „Prins Joachim“ wird demnächst an European Seaways übergehen. Das Unternehmen hat das Schiff zum Weiterbetrieb in Griechenland gekauft. fab