Solar-Batterie-Fähre für die Mosel

Der Fährenneubau soll mit einem Schubleichter von Stralsund an die Mosel gebracht werden (Animation: Formstaal)
Die Stralsunder Schwesterunternehmen Formstaal und Ostseestaal bauen eine neuartige vollelektrische Autofähre. Sie ist der Ersatz für die 51 Jahre alte „Sankta Maria“ an der Mosel.
Das Schiff wurde am Montag auf Kiel gelegt und ist für den Einsatz auf der Mosel bestimmt, wie die Unternehmen mitteilten. Den Angaben zufolge wird die Autofähre ausschließlich mit Solar- und Batteriestrom betrieben und kann pro Fahrt 45 Passagiere und sechs Fahrzeuge über die Mosel befördern.
Auftraggeber ist die Gemeinde Oberbillig in Rheinland-Pfalz. Der Entwurf kommt von Schiffstechnik Buchloh aus Unkel am Rhein. Das Stralsunder Unternehmen Formstaal hat wiederum Erfahrungen im Bau von Elektro-Solar-Schiffen. 2013 baute Formstaal vier Solar-Ausflugsschiffe, die inzwischen für die Weiße Flotte auf den Gewässern Berlins unterwegs sind. Zwei weitere Projekte, ein Seminarschiff und ein Fahrgastschiff, befinden sich derzeit im Bau.
Das erste Solarschiff konnte Formstaal im April 2012 an den Aasee in Münster liefern. Der Solarkatamaran, dessen Doppelrumpf komplett aus Aluminium besteht, kann sich emissionsfrei und geräuschlos fortbewegen. In Auftrag gegeben wurde das Schiff von einer Münsteraner Segelschule gemeinsam mit den Stadtwerken der westfälischen Metropole.
Von der EU gefördert
Der Fähren-Neubau ist für die Gemeinde Oberbillig im Landkreis Trier-Saarburg vorgesehen. Dort existiert die nördlichste direkte Verbindung am deutsch-luxemburgischen Moselabschnitt. Betreiber ist die Gemeinde selbst. Sie setzt dafür bisher die 1966 gebaute freifahrende Fähre „Sankta Maria“ zwischen Oberbillig und dem luxemburgischen Wasserbillig ein. Der Neubau wird diese Fähre ersetzen. Wie Bürgermeister Andreas Beiling dem THB sagte, liegt die Investitionssumme bei rund 1,6 Millionen Euro. Die EU fördert den Neubau mit 660.000 Euro, den Rest bringen die beiden Gemeinden auf. Die Ablieferung ist für Oktober vorgesehen, danach erfolgt der Transport mit einem Schubleichter zur Mosel. Das Projekt wird von den Hochschulen in Trier und Kaiserslautern wissenschaftlich begleitet. mv/pk