Streik: Kein Fährverkehr in der Ägäis

Tausende Griechen haben am Donnerstag aus Protest gegen die harten Sparmaßnahmen der Regierung unter Alexis Tsipras gestreikt. Seeleute und Staatsbedienstete traten für 24 Stunden in den Ausstand.
Wichtigste Auswirkung: Seit 6 Uhr Ortszeit (5 Uhr MEZ) am Donnerstagmorgen lief keine Fähre aus Piräus und den anderen Häfen der Ägäis aus. Die Fähren sollten erst am Freitagmorgen wieder ablegen. Zudem blieben die meisten Behörden geschlossen.
Inseln, die keinen Flughafen haben, blieben wegen des Seeleutestreiks für 24 Stunden von der Außenwelt abgeschnitten. Die Seeleute protestierten laut ihrer Gewerkschaft (PNO) gegen Rentenkürzungen und die in ihrer Branche weit verbreitete Kurz- und Schwarzarbeit.
Auch die Gewerkschaft der Staatsbediensteten (ADEDY) streikte für 24 Stunden. Wichtigste Auswirkung hier: Die Ärzte in staatlichen Krankenhäusern behandeln nur Notfälle. Die Staatsbediensteten fordern mehr Geld und die Einstellung zusätzlichen Personals.
Proteste in Athen
Um die Mittagszeit gingen nach Schätzungen der Polizei rund 4000 Menschen auf die Straße in Athen. Sie skandierten: "Es reicht, keine Kürzungen mehr", wie Reporter vor Ort berichteten. Zu kleineren Demonstrationen kam es in der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki und den Städten Patras auf der Halbinsel Peloponnes, der Hafenstadt Piräus und in Heraklion auf Kreta. Die Demonstrationen verliefen friedlich, berichteten örtliche Radiosender. (dpa)