Beluga-Prozess: Ex-Reeder Stolberg muss ins Gefängnis
Der Ex-Chef der Bremer Beluga-Reederei Niels Stolberg ist zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden.
Das Bremer Landgericht befand den 57-Jährigen am Donnerstag nach mehr als zweijähriger Verhandlungsdauer des mehrfachen Kreditbetrugs für schuldig. Drei mitangeklagte Ex-Beluga-Manager verurteilte die Kammer zu Bewährungsstrafen. Die Staatsanwaltschaft hatte für Stolberg eine Haftstrafe von viereinhalb Jahren gefordert. Der Ex-Reeder selbst hatte auf eine Bewährungsstrafe gehofft. Eine Revision ist möglich.
Den Angeklagten war in unterschiedlicher Tatbeteiligung Kreditbetrug, Untreue und Bilanzfälschung vorgeworfen worden. Stolberg hat mit aufgeblähten Rechnungen für seine Schiffsneubauten mehrere Banken getäuscht und zu erhöhter Kreditvergabe in Millionenhöhe bewegt. Aus Sicht des Unternehmers, der 2016 schwer an Krebs erkrankte, wussten die Banken über das Modell Bescheid. Beluga ging 2011 mit einer Reihe von Tochterunternehmen in Insolvenz. Mit dem Urteil endete einer der längsten Wirtschaftsstrafprozesse am Landgericht Bremen. lni/fab