Beluga-Prozess fortgesetzt
Der Wirtschaftsstrafprozess um die Bremer Reederei Beluga ist in dieser Woche fortgesetzt worden.
Nach 43 Verhandlungstagen ist auch elf Monate nach Beginn der Hauptverhandlung noch kein Ende absehbar. Weitere Zeugen werden vernommen. Dabei geht es aktuell um Verträge mit Oak tree über den Verkauf von Beluga-Anteilen. „Das waren aggressive Verträge, für alles Mögliche gab es eine Klausel“, zitiert der „Weser-Kurier“ einen Juristen, der damals die Rechtsabteilung der Reederei leitete und jetzt vor dem Bremer Landgericht aussagte. Bis Ende März sind acht weitere Verhandlungstermine angesetzt.
Im Sommer bestand noch die Aussicht auf ein frühes Prozessende. Das Gericht sah in einer vorläufigen Bewertung die Anklage gegen den ehemaligen Beluga-Chef Niels Stolberg in Teilen als entkräftet an (THB 24. August 2016). Zum Prozessbeginn hatte Stolberg eingeräumt, Bilanzen durch Scheinumsätze gefälscht zu haben. Den Vorwurf der Kreditfälschung hatte er aber zurückgewiesen. Er habe sich nie persönlich bereichert und auch niemanden schädigen wollen. Angeklagt sind neben Stolberg noch drei weitere Ex-Beluga-Manager. Ihnen werden in unterschiedlicher Beteiligung Kreditbetrug, Betrug, Bilanzfälschung und Untreue vorgeworfen. fab