Beluga-Prozess: Kein Ende der Beweisaufnahme

In dem seit rund zwei Jahren laufenden Wirtschaftsstrafprozess um den Niedergang der früheren Bremer Schwergutreederei Beluga geht die Beweisaufnahme weiter. Möglicherweise werden erneut Mitarbeiter der Bremer Landesbank (BLB) als Zeugen vernommen. Die Verteidigung des Hauptangeklagten und ehemaligen Reedereichefs Niels Stolberg setzte sich am Donnerstag am Landgericht Bremen mit einem entsprechenden Beweisantrag durch.

Es geht um ein „Fragen-und-Antwort-Papier“, mit dem die Bank sich Anfang 2016 im Rahmen des Prozesses auf Medienanfragen vorbereitete und in dem Stolbergs Provisionsmodell beim Schiffsneubau als in der Branche „nicht unüblich“ bezeichnet wird. Dies hatten Mitarbeiter der inzwischen zur Nord LB gehörenden BLB in früheren Aussagen anders dargestellt. Die Bank soll nun bis Montag die Verfasser des Papiers benennen. Eine Klärung des Sachverhalts sei auch im Zusammenhang mit einer späteren Strafzumessung wichtig, so das Gericht.

In dem Prozess geht es seit Januar 2016 um Kreditbetrug, Betrug, Untreue und Bilanzfälschung. Die Beluga-Reederei ging 2011 in Insolvenz. Stolberg hatte damals mit Finanzhilfe vieler Banken neue Schiffe bauen lassen und 2010 US-Investor Oaktree ins Boot geholt, der ihn später anzeigte. Angeklagt sind Stolberg und drei frühere Beluga-Manager. dpa/fab

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