Briese und Oltmann zurück im Neugeschäft

Die Reederei Briese und Initiator Oltmann sind zurück im Publikumsgeschäft für Schiffsfonds.

Der in dieser Woche gestartete Fonds finanziert den Mehrzweckfrachter „Bootes“, das zweite von vier Schiffen einer Neubauserie. Der Frachter mit einer Tragfähigkeit von 4938 tdw kann mit einem offenen, durchgängigen Laderaum fahren, das Steuerhaus ist vorn angebracht. Seit Juli ist der 90 Meter lange Frachter im europäischen Kurzstreckenseeverkehr im Einsatz und transportiert aktuell Windradflügel vom bulgarischen Constanza nach Montrose in Schottland, teilt Oltmann mit.

An der Fondskonstruktion hat Oltmann gegenüber den Investitionen in den vergangenen Jahrzehnten nichts Grundlegendes geändert: 20.000 Euro Mindestbeteiligung, prognostizierte Laufzeit 15 Jahre, Auszahlungen ab dem ersten vollen Geschäftsjahr, wobei Auszahlungen keine Gewinnausschüttungen sind, sondern auch aus überschüssigem Eigenkapital erfolgen können.

Es ist das 130. gemeinsame Schiffsprojekt von Briese und Oltmann. Alleiniger Geschäftsführer der Fondsgesellschaft ist Wilke Briese. Das geplante Kommanditkapital von 4,95 Millionen Euro dürfen die Verantwortlichen auf 5,25 Millionen Euro erhöhen. Hinzu kommen 3,75 Millionen Euro Fremdkapital. Der Kaufpreis ist im Prospekt mit 7,5 Millionen Euro angegeben. Zieht man diese Summe von der geplanten Mittelverwendung von 8,7 Millionen Euro ab, bleiben 1,2 Millionen Euro an weiteren Kosten, die sich auf rund ein Viertel des geplanten Eigenkapitals belaufen. Etwas mehr als eine halbe Million Euro entfallen dabei auf emissionsabhängige Kosten. Die laufenden Kosten sind im Prospekt ab 2019 mit 810.000 bis 926.000 Euro prognostiziert, hinzu kommen Klassekosten von 75.000 bis 175.000 Euro. Die Prognose der Chartererlöse kennt im Fondsprospekt nur eine Richtung: aufwärts. Allein aus dem Verkauf im Jahr 2033 des dann rund 15 Jahre alten Schiffs sollen schließlich 118 Prozent der Einlage zurückfließen.

Die Verantwortlichen stellen im Prospekt fest, dass in den beiden vergangenen Jahren in der Mehrzweckfahrt, einem speziellen Segment innerhalb des General-Cargo-Markts, „die Preispolitik einiger Marktteilnehmer, welche ihre Tonnage unterhalb von kostendeckenden Preisen angeboten haben, neben weiteren Faktoren zu einem stärkeren Absinken der Raten“ geführt hatte. In der Multipurpose- und Projektfahrt seien mittlerweile zwar leichte Ratenerhöhungen erkennbar. „Dennoch bleibt der Wettbewerb um nicht containerisiertes Stückgut stark und erstreckt sich über mehrere Sektoren. MPP- und Containerschiffe, Handybulkcarrier und RoRo-Schiffe bieten alle auf sehr ähnliche Ladung, auch wenn nicht immer auf dieselben Einheiten. Diese zusätzlichen Schiffe sorgen für einen Angebotsüberhang und lassen die Raten im Moment noch auf einem mäßigen Niveau verharren“, heißt es im Fondsprospekt. In der General-Cargo-Fahrt, speziell in der Europafahrt, laufe eine Erholung auf der Einnahmeseite seit 2016, insbesondere durch die steigende Menge verschiffter Komponenten von Windkraftanlagen.

Die Risiken des Fonds sind die aus dem KG-Markt hinreichend bekannten. Sie erwachsen insbesondere aus Fremdfinanzierung, Fremdwährung, Marktschwankungen, Kostenentwicklung, technischem Fortschritt in der Schifffahrt, stark eingeschränkter Handelbarkeit der Fondsanteile während der Laufzeit und Interessenskonflikten. fab

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