Commerzbank reduziert Schiffsportfolio auf 8,4 Milliarden Euro

Die Commerzbank hat ihren Bestand in der Schiffsfinanzierung auf 8,4 Milliarden Euro reduziert. Wie das Institut am Freitag mitteilte, wird der überwiegende Teil dieses Portfolios in eine neue Konzerneinheit überführt.

Commerzbank-Chef Martin Blessing verabschiedet sich mit einem Milliardengewinn aus dem zweitgrößten deutschen Geldinstitut. Der Vorstand ist zuversichtlich, dass der Kurs 2016 trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten gehalten wird. „Wir rechnen damit, dass der Konzernüberschuss leicht über dem Vorjahresniveau liegen wird“, sagte Blessing.

Für das vergangene Jahr weist der seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Dax-Konzern 1,06 Milliarden Euro Überschuss aus – fast vier Mal so viel wie ein Jahr zuvor. Blessing hatte die Führung der Bank Mitte Mai 2008 übernommen, kurz darauf kaufte das Institut die kriselnde Dresdner Bank – und musste dann mit Steuermilliarden gerettet werden. Ein Nachfolger für Blessing, der seinen Ende Oktober auslaufenden Vertrag nicht verlängert, steht noch nicht fest.

Das Exposure at Default (EaD) – die Kredithöhe zum Zeitpunkt des Ausfalls – reduzierte die Commerzbank im vergangenen Jahr um 13 Milliarden auf 19 Milliarden Euro. In der Sparte Schiffsfinanzierung sank der EaD um rund 30 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro. Das Portfolio notleidender Kredite in der Schiffsfinanzierung liegt nunmehr bei einer Milliarde Euro, das sind zwei Drittel weniger als im Jahr zuvor. Im vergangenen Sommer hatte die Commerzbank ihre Plattform Hanseatic Ship Asset Management veräußert und sich damit von insgesamt 18 Schiffen getrennt.

Das Segment mit problematischen Anlagen (Non-Core Assets) hat die Commerzbank seit dem dritten Quartal 2012 von 160 Milliarden auf 63 Milliarden Euro reduziert. Das verbliebene Volumen wird nun in eine neue Struktur überführt. Es ist vorgesehen, Portfolios mit hoher Qualität und niedrigem Risiko auf die Kernbank zu übertragen. Aus der Schiffsfinanzierung gehen rund drei Milliarden Euro in die Mittelstandsbank. Der Rest kommt in die neu geschaffene „Asset & Capital Recovery Unit“ (ACR), die laut Commerzbank mit einem „umfangreichen Kapitalpuffer“ ausgestattet wird. Bis Ende 2019 soll das EaD aus der gewerblichen Immobilienfinanzierung und Schiffsfinanzierung in ACR auf einen „niedrigen einstelligen Milliardenbetrag“ reduziert werden. fab/dpa

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben