Erstes Crowdinvesting für Schiffe

Erstmals im deutschsprachigen Raum wird ein Crowdinvesting-Projekt zur Schiffsfinanzierung angeboten. Im Frühjahr hatte Ernst Russ (ehemals HCI Capital) die entsprechende Plattform unter dem Namen Marvest gegründet (thb.info 27. April 2018). In dieser Woche fiel der offizielle Startschuss für das erste Projekt.

Erster Nutzer ist Auerbach Schifffahrt. Die Hamburger Reederei akquiriert über die Plattform Kapital für die zuletzt erworbene „Louise Auerbach“. Investoren können sich ab 500 Euro beteiligen und bekommen einen Festzins von 6,5 Prozent. Die Anleger investieren nicht als Kommanditist wie beim KG-Modell, sondern werden Gläubiger des Projekts. Ihr Kapital ist als Nachrangdarlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt einzustufen. Zinszahlungen erfolgen quartalsweise.

Die Projektlaufzeit ist auf 72 Monate angesetzt. Stand Dienstag waren laut Plattform 186.500 Euro zusammengekommen. Die Platzierung läuft fünf Monate. Das über die Crowdinvesting-Plattform einzusammelnde Mezzanine-Kapital liegt bei 1,5 Millionen Euro. Hinzu kommen 2,25 Millionen Dollar Eigenkapital und 3,5 Millionen Dollar Fremdkapital. So beläuft sich die Gesamtinvestition auf 7,45 Millionen Dollar.

Auerbach-Gründer und CEO Lucius Bunk sieht in der Crowdinvesting-Plattform einen transparenten Ansatz, um maritime Projekte zu finanzieren. Bunk hatte auch bei Briese die operative Verantwortung in der Geschäftsführung übernommen, schied aber bereits vor einem Jahr wegen unterschiedlicher Auffassungen über die künftige Ausrichtung wieder aus dem Unternehmen aus.

Bei der „Louise Auerbach“ handelt es sich um ein 2007 gebautes Mehrzweckschiff. Die Einnahmen beziffert Auerbach auf mindestens 7500 Dollar pro Tag mit Restlaufzeit bis mindestens 11. Juni 2019. Aktuell umfasst die Flotte der Reederei 17 Multipurpose-Einheiten. Auerbach soll nach Medienberichten auch aussichtsreichster Bieter für ein MPP-Portfolio mit 43 Einheiten der Nord-LB sein. fab

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