Hamburg und Schleswig-Holstein beraten über HSH-Verkauf

Foto: HSH Nordbank
Rund 15 Jahre nach der Gründung der HSH Nordbank müssen Hamburg und Schleswig-Holstein auf Druck der EU ihre Landesbank privatisieren.
Die Regierungen beider Länder beraten zur Stunde in Kiel in einer gemeinsamen Kabinettssitzung. Dabei wollen sie den Verkauf an die US-Finanzinvestoren Cerberus und J.C. Flowers besiegeln. Die Regierungschefs Olaf Scholz und Daniel Günther wollen den Deal anschließend auf einer Pressekonferenz erläutern. Wie die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren Insidern erfuhr, liegt der Kaufpreis bei gut einer Milliarde Euro.
Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold sagte am Mittwoch vor Beginn der Beratungen, man habe sich für mehrere Käufer entschieden – als wirtschaftlichste Lösung für das Landesvermögen. „Es ist kein Tag der Freude, sondern ein Tag der Verantwortung“, sagte die Grünen-Politikerin. „Noch vor wenigen Monaten hätte niemand Haus und Hof darauf verwettet, dass wir heute da stehen, wo wir stehen.“ Sie sei zuversichtlich, dass der Kaufvertrag unterzeichnet werden könne.
Die Bank musste wegen der Finanz- und Schifffahrtskrise mit Milliardenhilfen der Länder vor dem Aus gerettet werden. Als Gegenzug für diese Staatsgelder setzte die EU eine Verkaufsfrist bis Ende Februar 2018. Danach müssen einem Deal noch beide Landesparlamente und die EU-Kommission zustimmen. Es wäre die erste Privatisierung einer deutschen Landesbank. rtr/fab