HSH Nordbank für rund eine Milliarde Euro an Cerberus und J.C. Flowers (Update)

Hamburg und Schleswig-Holstein verkaufen die HSH Nordbank für rund eine Milliarde Euro an das Konsortium Cerberus und J.C. Flowers.

Die Finanzinvestoren übernehmen 94,9 Prozent an dem Institut, teilten die Länder am Mittwoch nach einer gemeinsamen Kabinettsitzung in Kiel mit. Flowers hielt bereits vor der Übernahme gut fünf Prozent an der HSH. Es ist die erste Privatisierung einer deutschen Landesbank. Dem Deal müssen noch beide Landesparlamente und die EU-Kommission zustimmen.

Der Verkauf ist eine EU-Auflage im Gegenzug für staatliche Milliardenhilfen und musste bis Ende Februar besiegelt sein. Die 2003 gegründete Bank musste wegen der Finanz- und Schifffahrtskrise mit Garantien und Eigenkapital der Länder von rund 13 Milliarden vor dem Aus gerettet werden.

HSH-Nordbank-Käufer Cerberus

Cerberus Capital Management ist ein New Yorker Investmentfonds, der 1992 von Stephen Feinberg mitgegründet wurde. Rund 150 Anlage-Experten verwalten ein Vermögen von rund 30 Milliarden Dollar, das ihnen von Großanlegern zur Verfügung gestellt wurde. Cerberus beteiligt sich weltweit an Unternehmen und ist auch im Immobiliengeschäft aktiv.

Im Sommer war Cerberus mit fünf Prozent bei der Commerzbank eingestiegen und hält seit November auch drei Prozent an der Deutschen Bank. Der Investor ist zudem Mehrheitsaktionär der österreichischen Bank Bawag, die im Sommer das Stuttgarter Regionalinstitut Südwestbank übernommen hat.

Der 57-jährige Cerberus-Chef Feinberg gilt als harter Sanierer und sehr verschwiegen. Der Milliardär unterstützt die Republikaner und gehört einem Beratungsgremium von US-Präsident Donald Trump an. Sein Unternehmen ist benannt nach dem dreiköpfigen Höllenhund Kerberos oder Zerberus, der in der griechischen Mythologie den Eingang zur Unterwelt bewacht. rtr/dpa/fab

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