HSH soll für Verkauf Problemkredite abgeben (Update)

Die Käufer der HSH Nordbank sollen Insidern zufolge die Landesbank weitgehend ohne faule Kredite übernehmen.

Derzeit werde mit Hochdruck daran gearbeitet, Portfolios problematischer Darlehen aus der Bank herauszulösen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters jetzt von zwei mit der Sache vertrauten Personen. Die Länder Schleswig-Holstein und Hamburg, die das Institut auf Druck der EU bis Mittwoch verkaufen müssen, äußerten sich dazu nicht. Auch die HSH selbst lehnte eine Stellungnahme ab. Derzeit gehe es darum, notleidende Darlehen aus der Landesbank herauszunehmen und etwa in eine Zweckgesellschaft (SPV) der Bieter auszulagern, sagten die Insider. Das Institut veräußere damit quasi die restliche Abbaubank, in der Altlasten gebündelt sind. „Die Kreditqualität der Bank wird sich massiv verbessern.“

Zuletzt war bekannt geworden, dass die norwegische Tochter von MPC Capital – MPC Container Ships – 14 Feederschiffe aus dem HSH-Portfolio übernimmt. Dabei handelt es sich um die Einheiten „AS Cypra“ und „AS Carelia“ mit jeweils 2824 TEU, „AS Patria“ und „AS Palatia“ mit jeweils 2572 TEU, „Silicia“ und „Sevilla“ mit jeweils 1794 TEU, „AS Riccarda“, „AS Romina“, „AS Rosalia“ und „AS Ragna“ mit jeweils 1496 TEU, „AS Floriana“, „AS Fabiana“ und „AS Felicia“ mit jeweils 1296 TEU, zudem die „AS Federica“ mit 1284 TEU.

Der Verkauf der HSH Nordbank ist eine EU-Auflage im Gegenzug für staatliche Milliardenhilfen. Exklusiv verhandelt wird mit einem Konsortium der Finanzinvestoren Cerberus und J.C. Flowers. Flowers hält bereits gut fünf Prozent an der HSH. Scheitert der Deal, droht der Bank die Abwicklung.

Der Anteil fauler Kredite am gesamten Portfolio lag Ende September noch bei 11,7 Prozent. Durch das Herauslösen notleidender Darlehen soll die Quote problematischer Kredite auf rund zwei Prozent sinken, berichtet Reuters unter Bezugnahme auf die Insider. Wenn das Vorgehen erfolgreich über die Bühne gehe, stehe die HSH Nordbank künftig als weitgehend risikolose Bank dar und dürfte damit auch keine Probleme haben, in die Haftungseinrichtung der Privatbanken aufgenommen zu werden.

Die Regierungen von Schleswig-Holstein und Hamburg wollen am Mittwoch in einer gemeinsamen Kabinettsitzung in Kiel den HSH-Verkauf besiegeln. Die Länder kündigten auch eine Pressekonferenz mit den Regierungschefs Daniel Günther und Olaf Scholz an. Einem Deal müssen noch beide Landesparlamente und die EU-Kommission zustimmen. fab/rtr

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